Freitag, 7. August 2009

Wannweil: Was, bitte, ist eigentlich relativ?


Dies möchte man bei diesem Bild fragen. Antwort: Zwei Flaschen im Vorstand ist relativ viel, zwei Flaschen für ein Gartenfest (wie hier auf dem Bild) ist relativ wenig. Nichtsdestotrotz: Dieses Foto, das wohl aus den dreißiger Jahren stammt, strahlt soviel sommerliche Idylle aus, dass man am Wochenende es am liebsten mit diesen Menschen wie vor 70 oder 80 Jahrengleichtun möchte: der Wunsch nach einem lauschigen Plätzchen. Wenn man allerdings daran denkt, dass diesen Menschen noch der Zweite Weltkrieg bevorstand, dann ist man doch froh, wenn man 2009 leben darf.
Bildertanz-Quelle: Familie Welsch (Wannweil)

Mittwoch, 5. August 2009

Bildertanz-Plakat: Für Sammler...


... die sich gerne an die Mitgliederversammlung der Volksbank Reutlingen erinnern -mit dem Thema "fünfziger Jahre". 2009 und 2010 fallen die Mitgliederversammlungen aus. Konzentration ist auf das Jubiläumsjahr 2011. Natürlich mit BILDERTANZ, der auch der Motor und Erfinder ist hinter den "24-Stunden von Wannweil" (Siehe "Rückblick")
Bildertanz-Quelle: Raimund Vollmer

Rückblick: 24 Stunden von Wannweil in der Strickwarenfabrik Hipp am 15.11.2008





Mit Bildern lebt die Erinnerung wieder auf. Gerade die Wannweiler erinnern sich gern. Seit einigen Jahren wird ihnen das ja auch leicht gemacht. Das Team der 24-Stunden-von-Wannweil um Hauptamtsleiter Volker Steinmaier und Raimund Vollmer, der im Auftrag der Volksbank Reutlingen den Bildertanz zum Laufen bringt, ist sehr rührig darin, alte Filme auszugraben, zu digitalisieren, neu zu schneiden und sie der Wannweiler Öffentlichkeit im neuen Kleid vorzustellen.

Am Samstag war es wieder so weit. Siebzig Wannweiler wollten sich das nicht entgehen lassen. Nicht die Gemeindehalle hatte man sich diesmal als Filmbühne - oder besser Videobühne - auserkoren, sondern die Strickwarenfabrik Hipp, gemäß der Idee, »die Filme dorthin zurückzubringen, wo sie entstanden sind«, wie es Bürgermeisterin Anette Rösch formulierte.So machte Hausherr Achim Frank den Anfang - und auch den Schluss. Im Film berichtete er über die Schwierigkeiten, sich als letztes Wannweiler Textilunternehmen noch im Markt zu halten. Zum krönenden Ende gab es die Premiere eines Drei-Minuten-Films, der ihn als eineinhalbjährigen Buben zeigte. Mit Reaktionen auch in der eigenen Familie. »Meine Kinder sind grinsend an mir vorbeigelaufen«, schmunzelte der 40-Jährige über seinen Filmauftritt in jungen Jahren, den ihm ein Onkel mit seiner Schmalfilmkamera ermöglicht hatte.Geschichte im Internet Zwischen diesen beiden Filmen war viel zu sehen von »Wannweil wie es leibt und lebt«, so das Motto des Abends. Wiedergefundenes, aber auch Neues wie die Bilder vom letzten Gemeindefest oder die mit großem Hallo der Darsteller begrüßten Trainingsszenen der Wannweiler Volleyballer.

Zwischen den beiden jeweils rund 40-minütigen Filmblöcken stellte Volker Steinmaier noch rasch das virtuelle Museum Wannweils vor, das damit auch seine Premiere feiere. Ende 2007 wurde die Idee geboren, eine Ausstellung, die es über die Ortsgeschichte gab, im Internet aufzubereiten. Denn für ein Museum hat die Gemeinde kein Gebäude zur Verfügung. Also spielte der Hauptamtsleiter seine Internet-Kompetenz aus und stellte Diverses online - wie etwa die Jahresrückblicke seit dem Jahr 1992 oder beispielsweise die Schlangensage von Wannweil. Außerdem will Raimund Vollmer dort täglich über seine Bildertanz-Aktivitäten berichten. Denn im übernächsten Jahr soll ein neuer Dorffilm fertig sein, wenn es am 6. und 7. März 2010 wieder die 24 Stunden von Wannweil geben wird. Doch nicht nur mit Videos, die Erinnerungen weckten, punkteten die Veranstalter. Viele der meist älteren Zuschauer kannten wahrscheinlich noch Wim Thoelkes »Der große Preis«, nach dessen Muster die eine Gruppe namens Wann gegen die andere namens Weil antrat, wobei der Schwerpunkt auf lokalen Fragen lag.Wer wusste etwa, von welchem Dichter sich die Gemeinde 1836 3 000 Gulden borgte, oder wie viel Jahre die älteste Kirchenglocke in Wannweil ihren Dienst verrichtet? Ersteres war Ludwig Uhland, und 87 Jahre ist die Glocke alt. Bei dem ein oder anderen taten sich aber schon ein paar Wissenslücken auf. Aber es ging ja um nichts, nur um den Spaß an der Sache. »Wer gewinnt, darf den Kanon Bruder Jakob als Erster anstimmen«, hatte Raimund Vollmer die Frager beschieden.Gesungen wurde aber nicht. Denn es war auf der Leinwand noch genügend zum Gucken da.