Sonntag, 27. Februar 2011

109 kleine und große Helfer waren im Einsatz - Markungsputzete in Wannweil: Frühjahrsaktion für eine saubere Umwelt

"Weniger fleißige Helfer, aber auch weniger Müll wie im Vorjahr" zog Hauptamtsleiter Volker Steinmaier, der als Einsatzleiter der Frühjahrsputzaktion am Samstag mit dabei war, die Bilanz. Wie auch in den Vorjahren (2010 waren es 147 Helfer) waren zahlreiche Helfer aus Wannweiler Vereinen und Organisationen bei frühlingshaftem Wetter - mit Zangen, Müllsäcken und Handschuhen ausgestattet - fleißig am Werk, um achtlos weg­geworfene Gegenstände oder wild entsorgten Müll von Zeitgenossen zu beseitigen, die offen­sichtlich nach der Devise leben "Nach mir die Sintflut". Aktiv beteiligt haben sich an der diesjährigen Markungsputzete wieder einige Privatleute und Mitglieder von folgenden Ver­einen bzw. Organisationen: DLRG, Förderverein der Uhlandschule, Geflügel- und Kanin­chen­zuchtverein, Jägergruppe, Jugendfeuerwehr, NABU/Alternative Liste, Neuapostolische Kirche, Reitverein, Reservisten­kameradschaft, Sportverein und Volksmission (Royal Rangers).

Die zahlenmäßig größten Truppen bildeten der Sportverein (21), der Reitverein (20) sowie der Förderverein der Uhlandschule mit 12 Saubermännern und -frauen.

Das Müllaufkommen ging leicht zurück. Während im letzten Jahr noch rund 800 kg Restmüll zusammengeklaubt wurden, waren es heuer „nur“ noch rund 500 kg. Das Aufkommen an Metallschrott ist identisch geblieben (rund 100 kg).

Früher landschaftliche Idylle mit Ruhebank – heute versteckte Müllhalde

Allerdings hat die unerlaubte Müllentsorgung leider noch mehr zugenommen. Während Stefan Wagner, Vorsitzender des Reitvereins in seinem Sammelgebiet 2 bis 3 Nester mit größerem Müllaufkommen ausfindig machte, fand Walter Binder, der Vorsitzende des Sportvereins, beim Bahnhof gleich vier Reifen mit Felgen. Die Helfer des Fördervereins der Uhlandschule trauten ihren Augen nicht, als sie am Hang unterhalb der Uhlandhalle sogar so viel Müll entdeckten, dass allein dadurch ein ganzer Müllcontainer gefüllt werden kann. Fein säuberlich getarnt durch Reisig, Zweige und Laub kamen nacheinander zu Tage: ein Stuhl, ein Tisch, ein Grill, mehrere Sonnen- und Regenschirme, mehrere Regentonnen, Gießkannen, Plastiktöpfe, Fahrradteile, Federmatratzen, reihenweise Plastiktüten und noch vieles mehr.

Oberhalb dieser Müllablagerungen wurden quasi als Zeugnis der Vergangenheit vier Betonpfeiler gefunden, auf denen der (ehemalige) Ortsverschönerungsverein wohl in den 50-er Jahren des letzten Jahrhunderts eine Ruhebank errichtete. Von hier aus hatte man über die Viehweiden noch einen wunderschönen Ausblick auf Wannweil. Ab 1960 wurde dieser Aurain aufgeforstet, weil ihn keiner mehr bewirtschaften wollte. Bis zu der Aufräumaktion des Fördervereins müsste man also vom ehemaligen Standort der Ruhebank aus leider auf eine völlig unappetitliche Müllkippe blicken.


Botho Walldorf blickt von den Resten der ehemaligen Ruhebank aus auf eine unappetitliche Müllkippe

Die Helfer der Geflügel- und Kaninchenzuchtvereins beklagten sich über zahlreiche Hundebeutel, die, nachdem sie mit dem stinkenden Hundekot gefüllt worden waren, nicht nach Hause mit genommen, sondern ganz einfach in der freien Natur entsorgt worden sind. Oberhalb des Züchterheims wurde ein Lager gefunden, in dem eine Person wohl bis zum letzten Herbst mehrere Wochen genächtigt haben muss. Baustoffmatten dienten als Unterbau, mit Holzpfosten und Planen wurde der Wohnraum gebaut. Decken zum Schlafen und sogar einen Seifenständer fand man im Innern; der Bewohner hatte sich wohl im benachbarten Bach gewaschen.

Nach dem fleißigen Einsatz stärkte sich die große Helferschar auf Einladung der Gemeinde Wannweil bei einem zünftigen Vesper, das im Reiterstüble, im Sportheim und im Züchter­heim angeboten wurde. Volker Steinmaier: "Die Landschaftsoptik profitiert davon und die Arbeit fürs Gemeinwohl macht auch immer wieder Spaß".


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