Mittwoch, 10. August 2011

Ausflug zur Baumann’schen Mühle in Pfullingen






Mit dabei beim. Ferienprogrammtag der Gemeinde Wannweil: Förderverein der Uhlandschule


Es klappert die Mühle am rauschenden Bach, wie es in einem alten Volkslied heißt. In Pfullingen jedenfalls bei der „Baumann’schen Mühle ist die besungene Idylle aus alten Tagen nach wie vor zu sehen und zu hören. Allerdings ist diese Getreidemühle inzwischen längst ein Mühlenmuseum, dem auch eine Trachtenabteilung angeschlossen ist. Am Montag, dem 8. August war sie Ziel der Ausflugsgruppe des Fördervereins der Uhlandschule im Rahmen des Ferienprogramms der Gemeinde Wannweil. 25 Kinder nahmen daran teil. Sonja Wiska, Renate Hebenstreit, Margret Rilling und Renate Hämmerle mit ihrem Besuch aus Japan, der Studentin Eri, begleiteten sie.

Bei einem Rundgang erzählte der Diplom-Biologe Frank Korndörfer den Kindern und ihren Begleiterinnen eine Menge wissenswerter Dinge zum Beispiel auch über das frühere Ernten des Getreides mit der Sense. "Wie man heute Getreide mäht?" "Mit dem Mähdrescher", sagte der achtjährige Patrick prompt . Von denen ahnte noch keiner etwas, als die heute noch funktionsfähige Mühle, die über vier Stockwerke geht, eingerichtet wurde : ein technisches Wunderwerk aus alten Zeiten mit zahlreichen Gerätschaften und Maschinen wie der zur Reinigung des abgelieferten Korns, mit Gerbmaschinen, Gerbgang, „Saufressgang“, mit Walzenstuhl, Sackbank, Hanfbänder, mit dem Mühlenaufzug für den Sacktransport, mit "freischwingendem Plansichter" um das abgelieferte Getreide zu Schrot, Kleie, Gries,"Dunst" - etwas feiner als Gries – oder zum Mehl zu sieben und zu verarbeiten.

Am eindruckvollsten für die Besucherschar: das große Wasserrad mit einem Durchmesser von 6 Meter. Keine Frage: die Wegwerfgesellschaft war früher absolut kein Thema. So wurde zum Beispiel bei der Mühle alles vom abgelieferten Getreide verwendet, wie Frank Korndörfer berichtete. Der „Spelzen“ zum Beispiel, das Hüllblatt vom Dinkel, dem sogenannten „Schwabenkorn“, wurde mit Lehm vermischt in Fachwerkbauten verwendet, diente als Isoliermaterial, als „Biobaustoff“ oder wurde in Kissen und Decken gefüllt. Vor etwa 100 Jahren seien auf Pfullinger Gemarkung 25 Mühlen in Betrieb gewesen, darunter auch Ölmühlen, Sägemühlen und Hammermühlen, in denen Werkzeuge produziert wurden.

„Als Kind habe ich in der Mühle hier immer eingekauft“, sagt eine aus Pfullingen stammende Begleiterin der Gruppe. Ein Erstklässler war da sichtlich perplex: „Was so alt ist diese Mühle bereits?“

Heiterkeit gab es auch bei einem von einer anderen Betreuerin ausgearbeiteten Quiz rund ums Thema vom Korn zum Brot, bei dem auch einige Scherzfragen wie „es gibt einen Biss, den braucht man zum Vesper“. Die Antwort lautete eigentlich „Imbiss“ . Gelöst wurde das Quiz auf einem großen Spielplatz in Pfullingen, den die Gruppe nach dem Mühlenbesuch vor Bus- und Zugfahrt zurück nach Wannweil noch ansteuerte. Eine der fünf Kindergruppen mit den jeweiligen Quizteams notierte bei dieser Frage: Gebiss. Klar, das braucht man auch, sofern man keine eigenen Zähne mehr hat, eine andere Gruppe schrieb "Leckerbissen": Auch nicht schlecht, wenn die dabei sind! Als absolute Quizstars zeigten sich Benjamin, Luca, Jonas, Robin und Bodo: Von der ersten Aufgabe: nenne drei Getreidesorten - bis zur letzten - es galt ein Wort einzufügen - lösten sie alles bravourös. Hätten Sie das fehlende Wort gewusst? Der zu ergänzende Reim (vom früheren Stuttgarter Oberbürgermeister Manfred Rommel) lautete so:

Der Schwaben Klugheit ist kein Rätsel,
die Lösung heißt die …………..
Schon trocken gibt dem Hirn sie Kraft,
mit Butter wirkt sie fabelhaft.
Erleuchtet mit der Weisheit Fackel
Den Verstand vom größten Dackel.

Damit sich hier womöglich keiner den Kopf zerbricht: Die Lösung heißt:
Laugenbrezel, jedenfalls ganz klar aus dem Schwabenland nicht wegzudenken.



Margret Rilling


1 Kommentar:

Harry Pasiak hat gesagt…

Schon toll, was unsere Damen da geleistet haben! Ich denke für alle Vereinsmitglieder zu sprechen, wenn ich sage: "Wir sind froh, dass ihr so engagiert für die Kinder da seid!"

Harry Pasiak,
Mitglied im Vorstand des Förderverein Uhlandschule Wannweil e.V.