Samstag, 11. Mai 2013
Sonntag, 5. Mai 2013
Vom "Honoratiorenclub" zum politischen Gremium
Die von Doris Scherret im Jahre 2001 für das Ludwig-Uhland
Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen
erstellte Zwischenprüfungsarbeit "Vom Honoratiorenclub zum politischen
Gremium" hat sich als wichtige Quelle zum Verständnis der Geschichte
Wannweils erwiesen . Sie ist auch im Gemeindearchiv Wannweil und im
Kreisarchiv Reutlingen vorhanden. Hier ein Auszug ab Seite 23.
Thema: Von der Wahl des Gemeinderates vom 14. Nov. 1948
"Im Mai 1945 wurde Wannweil bekanntlich mit weiteren Reutlinger Vororten nach Reutlingen eingemeindet. Mit dem Protokollauszug vom 29.Nov. 1948 beginnt die Nachkriegsgeschichte der Gemeinde Wannweil - und ihres Gemeinderats.
Nach dem Gesetz über die Neubildung von Gemeinden im Kreis Reutlingen und über die Erfüllung kommunaler Aufgaben in Nachbargemeinden der Stadt Reutlingen vom 11. Oktober 1948 (Reg. Blatt Seite 130) ist der bisherige Vorort Wannweil mit Wirkung vom 1. November 1948 aus der Stadt Reutlingen ausgegliedert und als Gemeinde Wannweil neu gebildet worden. Durch die Wahl vom 14. Nov. 1948 sind folgende Bürger zu Mitgliedern des Gemeinderats gewählt worden:
Walker, Gottlob, Maurermeister
Walz Christian, ,Landwirt
Gaiser Ernst,Sattlermeister
Kern, Karl, Autolackierer
Mayer, Gottlob, Landwirt
Hafner, Wilhelm, Gipser
Hipp, Martin, Kassenbote
Brucklacher, Erwin, Heizer
Kern Wilhelm, Kalkulator
Welsch, Fritz, Mechaniker
Bei allen Gewählten handelt es sich um gebürtige Wannweiler, teilweise aus alteingesessenen Familien, im Alter von 45 bis 55 Jahren. Sie waren durch das Dritte Reich nicht belastet, im Gegenteil, von zweien sagt man, sie wären vor 1933 der kommunistischen Partei nachgestanden. Man weiß, daß in der Zeit der Weimarer Republik der recht einflußreiche Sportverein sozialdemokratisch dominiert wurde und der Turnverein, der übrigens keine Neugründung nach dem Krieg erfuhr, kommunistische Tendenzen aufwies. Obwohl die Reorganisation der Vereine nach dem Zweiten Weltkrieg völlig unpolitisch war, spielte die Mitgliedschaft und eine eventuelle Funktionärstätigkeit, - vor allem im Sportverein - bei der ersten Nachkriegswahl in Wannweil sicher eine große Rolle. Wichtig war bestimmt auch, daß vier der Neugewählten bereits Mitglieder des vormaligen Ortschaftsrates gewesen waren und zwar: Erwin Brucklacher, Wilhelm Hafner, Wilhelm Kern und Gottlob Mayer. Mehr Informationen ließen sich nicht finden ".
Soweit der Auszug aus der Arbeit von Doris Scherret von 2001, erfasst von B. Walldorf.
Thema: Von der Wahl des Gemeinderates vom 14. Nov. 1948
"Im Mai 1945 wurde Wannweil bekanntlich mit weiteren Reutlinger Vororten nach Reutlingen eingemeindet. Mit dem Protokollauszug vom 29.Nov. 1948 beginnt die Nachkriegsgeschichte der Gemeinde Wannweil - und ihres Gemeinderats.
Nach dem Gesetz über die Neubildung von Gemeinden im Kreis Reutlingen und über die Erfüllung kommunaler Aufgaben in Nachbargemeinden der Stadt Reutlingen vom 11. Oktober 1948 (Reg. Blatt Seite 130) ist der bisherige Vorort Wannweil mit Wirkung vom 1. November 1948 aus der Stadt Reutlingen ausgegliedert und als Gemeinde Wannweil neu gebildet worden. Durch die Wahl vom 14. Nov. 1948 sind folgende Bürger zu Mitgliedern des Gemeinderats gewählt worden:
Walker, Gottlob, Maurermeister
Walz Christian, ,Landwirt
Gaiser Ernst,Sattlermeister
Kern, Karl, Autolackierer
Mayer, Gottlob, Landwirt
Hafner, Wilhelm, Gipser
Hipp, Martin, Kassenbote
Brucklacher, Erwin, Heizer
Kern Wilhelm, Kalkulator
Welsch, Fritz, Mechaniker
Bei allen Gewählten handelt es sich um gebürtige Wannweiler, teilweise aus alteingesessenen Familien, im Alter von 45 bis 55 Jahren. Sie waren durch das Dritte Reich nicht belastet, im Gegenteil, von zweien sagt man, sie wären vor 1933 der kommunistischen Partei nachgestanden. Man weiß, daß in der Zeit der Weimarer Republik der recht einflußreiche Sportverein sozialdemokratisch dominiert wurde und der Turnverein, der übrigens keine Neugründung nach dem Krieg erfuhr, kommunistische Tendenzen aufwies. Obwohl die Reorganisation der Vereine nach dem Zweiten Weltkrieg völlig unpolitisch war, spielte die Mitgliedschaft und eine eventuelle Funktionärstätigkeit, - vor allem im Sportverein - bei der ersten Nachkriegswahl in Wannweil sicher eine große Rolle. Wichtig war bestimmt auch, daß vier der Neugewählten bereits Mitglieder des vormaligen Ortschaftsrates gewesen waren und zwar: Erwin Brucklacher, Wilhelm Hafner, Wilhelm Kern und Gottlob Mayer. Mehr Informationen ließen sich nicht finden ".
Soweit der Auszug aus der Arbeit von Doris Scherret von 2001, erfasst von B. Walldorf.
Abonnieren
Posts (Atom)