Samstag, 6. August 2011
Plumpsklo sorgt für Probleme. Was soll ich tun, wenn es so stinkt?
Plumpsklo Gammertingen Marktstraße 9, Okt. 1968, abgebrochen 17. März 1981 , Neubau 1982
Sammlung: Botho Walldorf
Aus Wikipedia:
Plumpsklo ist der umgangssprachliche Begriff für eine Toilette ohne Wasserspülung (Trockentoilette). Der Kot samt Urin fällt in einen Kasten oder eine Grube und verbleibt dort, bis die Grube bzw. der Kasten gefüllt ist und sein Inhalt entsorgt wird.
Freitag, 5. August 2011
Umbaumaßnahmen in der Uhland-Schule, alte Schülerkostüme gerettet
Wie in jeder Institution gibt es auch in der Uhlandschule Schränke und Gruscht-Ecken, die jahrzehntelang nicht angerührt werden. Das hat den Vorteil daß sich manche Dinge erhalten, die sonst längst weggeworfen worden wären.. Im Juni 2011 sollten vom Gemeindebauhof nun einige Schränke geleert werden, damit die Handwerker neue Notausgänge schaffen können.
Auf Veranlassung von Gde-Amtsrat Steinmaier, Vorsitzender des Fördervereins der Uhland-Schule, fanden sich ein paar außerhalb der Schule stehende Personen bereit, ad hoc den Inhalt dieser Schränke auf weiterhin verwertbares Material zu untersuchen. Die Theaterpädagogin Frau Sabine Altenburger betreibt seit einem Jahr in der ehemaligen Post, Degerschlachter Straße 5, erfolgreich den Musenstall 5. Sie erkannte den Wert von Theaterkostümen wie Schneewittchen, Glückskäfer und verschiedenste Arten von Hüten vom Schlapphut bis zum Sombrero. Auch die gelernte Journalistin und Kernzeitbetreuerin Margret Rilling aus der Marienstraße legte kräftig mit Hand an , dass diese Requisiten nun auf dem Dachbodenraum des Fördervereins der Uhlandschule einen neuen, ungestörten Aufbewahrungsplatz fanden.
Ganz sicher wird es in Zukunft wieder Schüler geben, die anhand der nun erhalten geblieben Kostüme mal sich als Schneewittchen oder als Fliegenpilz verkleiden und damit ihr Schülerdasein verschönern möchten.
Botho Walldorf
Auf Veranlassung von Gde-Amtsrat Steinmaier, Vorsitzender des Fördervereins der Uhland-Schule, fanden sich ein paar außerhalb der Schule stehende Personen bereit, ad hoc den Inhalt dieser Schränke auf weiterhin verwertbares Material zu untersuchen. Die Theaterpädagogin Frau Sabine Altenburger betreibt seit einem Jahr in der ehemaligen Post, Degerschlachter Straße 5, erfolgreich den Musenstall 5. Sie erkannte den Wert von Theaterkostümen wie Schneewittchen, Glückskäfer und verschiedenste Arten von Hüten vom Schlapphut bis zum Sombrero. Auch die gelernte Journalistin und Kernzeitbetreuerin Margret Rilling aus der Marienstraße legte kräftig mit Hand an , dass diese Requisiten nun auf dem Dachbodenraum des Fördervereins der Uhlandschule einen neuen, ungestörten Aufbewahrungsplatz fanden.
Ganz sicher wird es in Zukunft wieder Schüler geben, die anhand der nun erhalten geblieben Kostüme mal sich als Schneewittchen oder als Fliegenpilz verkleiden und damit ihr Schülerdasein verschönern möchten.
Botho Walldorf
Donnerstag, 4. August 2011
Aus der Uhlandschule: Umriss-Stempel benutzt in den 1950er Jahren
Neu im Gemeindearchiv Wannweil Mo 25/072011
Auch in der Uhlandschule veralten die Lehrmittel rasch. Irgendwann weiß von manchen Gegenstanden gar niemand mehr, zu was sie eigentlich gebraucht wurden. Bei der Vorbereitung der Ausstellung im Nov. 2006 "50 Jahre Uhland-Schule " im Rathaus Wannweil stellte Hausmeister Kast die nachfolgend beschriebenen Umriss-Stempel als Exponat zur Verfügung. Diese werden jetzt, neben anderem veralteten , aber inzwischen historisch interessantem Lehrmaterial im Gemeindearchiv fachgerecht für die Zukunft aufgehoben.
Mit zunehmender Zeitferne können die Lehrer mit den alten Lehrmaterialien nichts mehr anfangen .Schon immer bereitete das Vervielfältigen von Unterlagen im Unterricht Probleme. Es ist noch gar nicht so lange her ( etwa seit 1975), dass die heute gebräuchlichen elektrostatischen Fotokopien zu Billigstartikel wurden. Daher können heute Fotokopien jedem Schüler ausgehändigt werden, neudeutsch "handsout" genannt. . Diese elektrostatischen Fotokopien haben sich inzwischen sogar als archivtauglich erwiesen. Ab den 1950er Jahren bis in die 1960er Jahre waren waren Naß-Fotokopien gebräuchlich. Diese haben sich erstaunlich gut bis in unser neues Jahrtausend erhalten. An Beispielen kann man das nachweisen. Im 1960er Jahrzehnt war das ORMIG-Verfahren üblich. Die Vorlagen mußten auf Matrizen gezeichnet oder geschrieben werden. Korrekturen waren nicht möglich wie heute am Personal Computer. Dann mußte man per Hand mit einem "Umdrucker " die einzelnen Blätter herstellen. Die Schrift war bläulich und hat sich auch in den meisten Fällen ganz gut erhalten. Längst wurden die "Umdrucker" weggeworfen, nur ihre Produkte sind manchmal noch in alten Aktenbeständen zu finden.
Die vorliegenden Umriss-Stempel haben eine Größe von 15 cm x 12 cm. Der eine bildet "Südwestdeutschland" ab, der andere die "Schwäbische Alb" mit den wichtigsten Flußläufen. So sind die bei Honau entspringende Echaz oder die als Karstsquelle bei Melchingen ans Tageslicht tretende 65 km lange Lauchert recht gut zu erkennen. Der Lehrer druckte jedem Schüler diesen Umriss-Stempel in sein Heft. So hatte jeder Schüler eine Vorlage in seinem Heft vor sich und konnte den Erklärungen des Lehrers folgen. Um 1952 war für den Schulträger die Beschaffung dieser Umriss-Stempel sicher nicht billig. 2011 ist ihre Handhabung durch neuere Vervielfältigungs-Techniken in Vergessenheit geraten.
Botho Walldorf.
Auch in der Uhlandschule veralten die Lehrmittel rasch. Irgendwann weiß von manchen Gegenstanden gar niemand mehr, zu was sie eigentlich gebraucht wurden. Bei der Vorbereitung der Ausstellung im Nov. 2006 "50 Jahre Uhland-Schule " im Rathaus Wannweil stellte Hausmeister Kast die nachfolgend beschriebenen Umriss-Stempel als Exponat zur Verfügung. Diese werden jetzt, neben anderem veralteten , aber inzwischen historisch interessantem Lehrmaterial im Gemeindearchiv fachgerecht für die Zukunft aufgehoben.
Mit zunehmender Zeitferne können die Lehrer mit den alten Lehrmaterialien nichts mehr anfangen .Schon immer bereitete das Vervielfältigen von Unterlagen im Unterricht Probleme. Es ist noch gar nicht so lange her ( etwa seit 1975), dass die heute gebräuchlichen elektrostatischen Fotokopien zu Billigstartikel wurden. Daher können heute Fotokopien jedem Schüler ausgehändigt werden, neudeutsch "handsout" genannt. . Diese elektrostatischen Fotokopien haben sich inzwischen sogar als archivtauglich erwiesen. Ab den 1950er Jahren bis in die 1960er Jahre waren waren Naß-Fotokopien gebräuchlich. Diese haben sich erstaunlich gut bis in unser neues Jahrtausend erhalten. An Beispielen kann man das nachweisen. Im 1960er Jahrzehnt war das ORMIG-Verfahren üblich. Die Vorlagen mußten auf Matrizen gezeichnet oder geschrieben werden. Korrekturen waren nicht möglich wie heute am Personal Computer. Dann mußte man per Hand mit einem "Umdrucker " die einzelnen Blätter herstellen. Die Schrift war bläulich und hat sich auch in den meisten Fällen ganz gut erhalten. Längst wurden die "Umdrucker" weggeworfen, nur ihre Produkte sind manchmal noch in alten Aktenbeständen zu finden.
Die vorliegenden Umriss-Stempel haben eine Größe von 15 cm x 12 cm. Der eine bildet "Südwestdeutschland" ab, der andere die "Schwäbische Alb" mit den wichtigsten Flußläufen. So sind die bei Honau entspringende Echaz oder die als Karstsquelle bei Melchingen ans Tageslicht tretende 65 km lange Lauchert recht gut zu erkennen. Der Lehrer druckte jedem Schüler diesen Umriss-Stempel in sein Heft. So hatte jeder Schüler eine Vorlage in seinem Heft vor sich und konnte den Erklärungen des Lehrers folgen. Um 1952 war für den Schulträger die Beschaffung dieser Umriss-Stempel sicher nicht billig. 2011 ist ihre Handhabung durch neuere Vervielfältigungs-Techniken in Vergessenheit geraten.
Botho Walldorf.
Mittwoch, 3. August 2011
Wannweil- zwischen Ballungsräumen und Schwäbischer Alb
Wannweil hieß nach der ältesten uns erhaltenen Urkunde aus dem Jahre 1275 ."Wile" und im Jahre 1465 "Wannwyle". Der Name "Wile" (Villa) ist auf eine römische Ansiedlung zurückzuführen. Wannweil hatte schon sehr früh eine Kirche. Die 1890/91 erweiterte Dorfkirche gehört zu den ältesten Kirchen Württembergs. An den seit 1994 durchgeführten "Tagen des offenen Denkmals" ist das Interesse an dem Sakralbau immer groß. Das hoheAlter der Kirche und die römische Besiedlung beweisen, dass Wannweil in alten Zeiten eine größere Bedeutung genoß.
Das größte Plus Wannweils in der Gegenwart ist seine Lage zwischen den Ballungsräumen und der Schwäbischen Alb. Zahlreiche, einst landwirtschaftlich genutzte Gebäude mußten der neuen Ortmitte weichen. 1996 wurde das neue Rathaus anstelle eines 1839 erstellten Vorgängerbaus fertig. Es bietet Raum für zahlreiche kulturelle Aktivitäten wie Ausstellungen. 2005 folgte das ortsnah gelegene Gemeindepflegehaus vom gleichen Architekten Otto aus Stuttgart. Aufgrund der Wasserkraft der Echaz konnte Wannweil schon ab 1870 an der Wohlstandvermehrung durch die Industrialisierung durch die Textilbranche teilhaben. Im 1980er Jahrzehnt schlossen jedoch fast alle Textilbetriebe am Ort. Die große Gewerbebrache der bis 1987 betriebenen Spinnerei , gibt jedoch Möglichkeiten der Wohnbebauung für die Zukunft, ohne dass weitere Fläche der Echazaue gebraucht werden.
In der Epoche der Gemeindezusammenschlüsse in den 1970er Jahren konnte Wannweil seine Selbstständigkeit bewahren. Es bestehen mehr finanzielle Fördermöglichkeiten als für Stadtteilgemeinden. Der Bahnbau von 1861 lockte frühe Fotografen und Trachtenmaler nach Wannweil. Auch heute profitiert der Ort von den guten Verkehranbindungen an die drei Oberzentren Reutlingen, Tübingen und Stuttgart. Die Einwohnerzahl betrug um 1803, dem Ende der Zugehörigkeit zur Freien Reichstadt Reutlingen etwa 480 Einwohner. Ab 1870 kletterte die Einwohnerzahl infolge der Industrialiserung von etwa 8oo auf 1200 Einwohner. Mehrere Schulgebäude mußten deshalb errichtet werden, die in anderen Funktionen heute noch das Dorfbild prägen. Der stärkste Bevölkerungzuwachs, nämlich von etwa 2000 Einwohner auf 4600 Einwohner fand zwischen 1950 bis 1970 statt. Die Erschließung von zahlreichen Wohngebieten in den schönen Hanglagen des Echaztales und die Modernisierung von Altbauten waren die Folge. Heute hat sich die Einwohnerzahl bei etwa 5100 eingependelt.
Ein reges Veinsleben mit etwa 40 Verein erleichtern das menschliche Miteinander. Von der Schlachtfest-Hockete bis zum Weihnachtsmarkt kann man alles am Ort erleben. Auch die Gemeindebücherei ist gut sortiert. Sie bietet kulturelle Veranstaltungen in großer Bandbreite an. Bereits seit 1956 hat Wannweil moderne Schulgebäude mit einem Hallenbad. Alles wird stets auf dem neuesten Stand gehalten. Einige ortsbildprägende Gebäude aus der Zeit der Agrarwirtschaft konnten neuen Funktionen zugeführt werden. In der ehemaligen Poststelle finden heute Kleinkunstaktivitäten statt.
In den ersten 10 Jahren des neuen Jahrtausends ist viel passiert in Wannweil. 2002 wurde der Ort - wie schon oft in seiner Geschichte, von einer Hochwasserkatastrophe heimgesucht. Deshalb mußte ua. ein neuer Sportplatz angelegt werden. Trotz kleiner Markung gibt es doch weiterhin genügend naturbelassene Gebiete, wo man sich erholen kann.
Botho Walldorf
Das größte Plus Wannweils in der Gegenwart ist seine Lage zwischen den Ballungsräumen und der Schwäbischen Alb. Zahlreiche, einst landwirtschaftlich genutzte Gebäude mußten der neuen Ortmitte weichen. 1996 wurde das neue Rathaus anstelle eines 1839 erstellten Vorgängerbaus fertig. Es bietet Raum für zahlreiche kulturelle Aktivitäten wie Ausstellungen. 2005 folgte das ortsnah gelegene Gemeindepflegehaus vom gleichen Architekten Otto aus Stuttgart. Aufgrund der Wasserkraft der Echaz konnte Wannweil schon ab 1870 an der Wohlstandvermehrung durch die Industrialisierung durch die Textilbranche teilhaben. Im 1980er Jahrzehnt schlossen jedoch fast alle Textilbetriebe am Ort. Die große Gewerbebrache der bis 1987 betriebenen Spinnerei , gibt jedoch Möglichkeiten der Wohnbebauung für die Zukunft, ohne dass weitere Fläche der Echazaue gebraucht werden.
In der Epoche der Gemeindezusammenschlüsse in den 1970er Jahren konnte Wannweil seine Selbstständigkeit bewahren. Es bestehen mehr finanzielle Fördermöglichkeiten als für Stadtteilgemeinden. Der Bahnbau von 1861 lockte frühe Fotografen und Trachtenmaler nach Wannweil. Auch heute profitiert der Ort von den guten Verkehranbindungen an die drei Oberzentren Reutlingen, Tübingen und Stuttgart. Die Einwohnerzahl betrug um 1803, dem Ende der Zugehörigkeit zur Freien Reichstadt Reutlingen etwa 480 Einwohner. Ab 1870 kletterte die Einwohnerzahl infolge der Industrialiserung von etwa 8oo auf 1200 Einwohner. Mehrere Schulgebäude mußten deshalb errichtet werden, die in anderen Funktionen heute noch das Dorfbild prägen. Der stärkste Bevölkerungzuwachs, nämlich von etwa 2000 Einwohner auf 4600 Einwohner fand zwischen 1950 bis 1970 statt. Die Erschließung von zahlreichen Wohngebieten in den schönen Hanglagen des Echaztales und die Modernisierung von Altbauten waren die Folge. Heute hat sich die Einwohnerzahl bei etwa 5100 eingependelt.
Ein reges Veinsleben mit etwa 40 Verein erleichtern das menschliche Miteinander. Von der Schlachtfest-Hockete bis zum Weihnachtsmarkt kann man alles am Ort erleben. Auch die Gemeindebücherei ist gut sortiert. Sie bietet kulturelle Veranstaltungen in großer Bandbreite an. Bereits seit 1956 hat Wannweil moderne Schulgebäude mit einem Hallenbad. Alles wird stets auf dem neuesten Stand gehalten. Einige ortsbildprägende Gebäude aus der Zeit der Agrarwirtschaft konnten neuen Funktionen zugeführt werden. In der ehemaligen Poststelle finden heute Kleinkunstaktivitäten statt.
In den ersten 10 Jahren des neuen Jahrtausends ist viel passiert in Wannweil. 2002 wurde der Ort - wie schon oft in seiner Geschichte, von einer Hochwasserkatastrophe heimgesucht. Deshalb mußte ua. ein neuer Sportplatz angelegt werden. Trotz kleiner Markung gibt es doch weiterhin genügend naturbelassene Gebiete, wo man sich erholen kann.
Botho Walldorf
Dienstag, 2. August 2011
WANNWEIL VOR 25 JAHREN, -1985-
Eine wichtige Quelle zur Gegenwartsgeschichte Wannweils ist die von dem langjährigen Feuerwehrkommandanten Günter Niemeyer geführte Chronik aus den Jahren 1970 bis 1985. Im Folgenden soll daran erinnert werden, was die Wannweiler vor 25 Jahren, im Jahre 1985 bewegte.
Im Jahre 1985 schlug der Bau der "Uhland-Halle" hohe kommunalpolitische Wellen. Bereits ab Nov. 1981 wurde der Bau einer Mehrzweckhalle ins Auge gefaßt, die dann 1987 als "Uhland-Mehrzweckhalle" in Betrieb ging. Heute 25 Jahre später kann man sich Wannweil ohne die Uhlandhalle gar nicht mehr vorstellen. Architekt war Riehle aus Reutlingen. Längst war die Turnhalle von 1956 zu klein geworden und ständig überbelegt. Die Gemeinderäte hatten ähnliche Hallen in Riederich und in Schlier bei Ravensburg besichtigt. Im März 1985 gab es ein "Bürgerbegehren", welches von 539 Bürgern mit unterschrieben wurde. Der Gemeinderat lehnte das Bürgerbegehren ab, weil schon eine große Summe an Planungskosten angefallen waren.
Im März 1985 wurden zwei langjährige Gemeinderäte mit der "Silbernen Ehrennadel" des Landes Baden-Württemberg geehrt. Helmut Hartnagel war über 18 Jahre Vertrauensmann der Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins. Der -Gemeinderat Christian Kern war von 1961 bis 1981 Vorstand des Gesangvereins.
Im Januar 1985 wurde von der Alternativen Liste erneut der Antrag gestellt, die Einwohnersteuer abzuschaffen. Ihr Aufkommen lag bei 70 000 DM. Die Einwohnersteuer wurde jedoch weiterhin beibehalten.
Der Treppenweg zum Letten wurde 1985 gebaut und ist auch heute noch ein viel benutzter örtlicher Verbindungsweg. Die Gemeindeverwaltung stellt fest, daß nun alle Staffelwege in gutem Zustand seien. Der Firstbach wird bei der Eisenbahnbrücke hochwassersicher ausgebaut. 1861 war die Bahnstrecke Reutlingen - Tübingen trassiert worden. Im Jahre 2011 feiert die Bahnstrecke ihr 150 -jähriges Jubiläum in betriebsfähigem Zustand. Heute sieht das bei der Brücke im wesentlichen noch genauso aus . Die Ausbaumaßnahmen haben sich bewährt. Nach dem Hochwasser von 2002 mußte die Mündung des seit 1948 umgeleiteten Firstbaches hochwassersicher gestaltet werden. Im Rahmen des Dorfsanierungsprgramms wurde die Dorfstraße ausgebaut. Durch den Abbruch weiterer Häuser (zB. Haus Karl Harrer (1910 bis 1995)) Dorfstraße 29 im Jahre 2000, Doppelhaus Rilling 2009, Walz im Hof hat sich das Erscheinungsbild der Dorfstraße weiterhin entscheidend geändert .Die Nachfolgebauten wurden von der Volksbank Reutlingen errichtet. Die landwirtschaftliche Vergangenheit ist kaum mehr ablesbar. Hajo Mann ( geb. 1940 in Sagan/Zagan, bis 2004) ist weiterhin im Gemeinderat tätig und Axel Heinzmann (geb. 1946) macht als Reutlinger Landratskandidat von sich reden. 2010 war Heinzmann auch Bürgermeisterkandidat. Als Landrat gewählt wird Edgar Wais, der um 2008 von Thomas Reumann abgelöst wird. Im September 1985 hat Wannweil 4678 Einwohner, 2010 nur unwesentlich mehr, aber auch keinen Bevölkerungsrückgang. Bürgermeister ist Rüdiger Scherret (geb. 1938 in Stutthof/Stutowo) , Bürgermeister in Wannweil 1967 bis 1995, 2008 zum 70. Geburtstag geehrt. .
Im Feriengprogramm sponsert die Kreissparkasse eine Dampfzugfahrt mit der Dampflokomotive Nr. 11 auf der Strecke Nürtingen - Neuffen. 60 Kinder nehmen daran teil. So kommen auch Fotos von der Dampflok Nr. 11 ins Gemeindearchiv Wannweil. Bekanntlich war Lok 11 von 1911 bis 1968 bei der Hohenzollerischen Landesbahn (HzL) im Einsatz. Lok 11 ist heute eine der ältesten betriebsfähigen Dampfloks, die von der legendären Maschinenfabrik Esslingen erbaut wurde. Im Jahre 2011 feierte Lok11 ihr 100-jähriges Bestehen in betriebsfähigem Zustand.
Im Jahre 1985 heiratet Guido Buchwald seine Ehefrau Sylvia. Buchwald lernte von 1962 bis 1969 das Fußballspielen im Sportverein Wannweil 1921. 1990 war Buchwald in der Weltmeisterschaftself dabei.
Im Sommer 1985 geschieht am Bahnübergang ein Unfall mit einem VW, der glimpflich ohne Verletzung aus geht. 1985 sucht der Albverein unter seinem rührigen Vorsitzenden Helmut Gaiser (Lebenszeit 1928 bis 2008) einen Raum. 2008 können die Albvereinler auf ihren Raum im Gemeindehaus von 1936 (renoviert 1967 und 2008) stolz sein. Im Juli 2011 feiert die Ortsgruppe Wannweil ihr 120 jähriges Bestehen.
Im Mai 1985 bezieht der Musikverein Wannweil 1908 sein Probelokal in der Eisenbahnschule. Das stilreine Jugendstilgebäude wurde 1911 unter Bürgermeister Otto Molfenter (Dienstzeit 1909 bis 1922 in Wannweil ) errichtet und 2009 unter Bürgermeisterin Anette Rösch (geb. 1967, im Amt seit 1995) grundlegend modernisiert. Es dient Wohnungszwecken.
Botho Walldorf
Im Jahre 1985 schlug der Bau der "Uhland-Halle" hohe kommunalpolitische Wellen. Bereits ab Nov. 1981 wurde der Bau einer Mehrzweckhalle ins Auge gefaßt, die dann 1987 als "Uhland-Mehrzweckhalle" in Betrieb ging. Heute 25 Jahre später kann man sich Wannweil ohne die Uhlandhalle gar nicht mehr vorstellen. Architekt war Riehle aus Reutlingen. Längst war die Turnhalle von 1956 zu klein geworden und ständig überbelegt. Die Gemeinderäte hatten ähnliche Hallen in Riederich und in Schlier bei Ravensburg besichtigt. Im März 1985 gab es ein "Bürgerbegehren", welches von 539 Bürgern mit unterschrieben wurde. Der Gemeinderat lehnte das Bürgerbegehren ab, weil schon eine große Summe an Planungskosten angefallen waren.
Im März 1985 wurden zwei langjährige Gemeinderäte mit der "Silbernen Ehrennadel" des Landes Baden-Württemberg geehrt. Helmut Hartnagel war über 18 Jahre Vertrauensmann der Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins. Der -Gemeinderat Christian Kern war von 1961 bis 1981 Vorstand des Gesangvereins.
Im Januar 1985 wurde von der Alternativen Liste erneut der Antrag gestellt, die Einwohnersteuer abzuschaffen. Ihr Aufkommen lag bei 70 000 DM. Die Einwohnersteuer wurde jedoch weiterhin beibehalten.
Der Treppenweg zum Letten wurde 1985 gebaut und ist auch heute noch ein viel benutzter örtlicher Verbindungsweg. Die Gemeindeverwaltung stellt fest, daß nun alle Staffelwege in gutem Zustand seien. Der Firstbach wird bei der Eisenbahnbrücke hochwassersicher ausgebaut. 1861 war die Bahnstrecke Reutlingen - Tübingen trassiert worden. Im Jahre 2011 feiert die Bahnstrecke ihr 150 -jähriges Jubiläum in betriebsfähigem Zustand. Heute sieht das bei der Brücke im wesentlichen noch genauso aus . Die Ausbaumaßnahmen haben sich bewährt. Nach dem Hochwasser von 2002 mußte die Mündung des seit 1948 umgeleiteten Firstbaches hochwassersicher gestaltet werden. Im Rahmen des Dorfsanierungsprgramms wurde die Dorfstraße ausgebaut. Durch den Abbruch weiterer Häuser (zB. Haus Karl Harrer (1910 bis 1995)) Dorfstraße 29 im Jahre 2000, Doppelhaus Rilling 2009, Walz im Hof hat sich das Erscheinungsbild der Dorfstraße weiterhin entscheidend geändert .Die Nachfolgebauten wurden von der Volksbank Reutlingen errichtet. Die landwirtschaftliche Vergangenheit ist kaum mehr ablesbar. Hajo Mann ( geb. 1940 in Sagan/Zagan, bis 2004) ist weiterhin im Gemeinderat tätig und Axel Heinzmann (geb. 1946) macht als Reutlinger Landratskandidat von sich reden. 2010 war Heinzmann auch Bürgermeisterkandidat. Als Landrat gewählt wird Edgar Wais, der um 2008 von Thomas Reumann abgelöst wird. Im September 1985 hat Wannweil 4678 Einwohner, 2010 nur unwesentlich mehr, aber auch keinen Bevölkerungsrückgang. Bürgermeister ist Rüdiger Scherret (geb. 1938 in Stutthof/Stutowo) , Bürgermeister in Wannweil 1967 bis 1995, 2008 zum 70. Geburtstag geehrt. .
Im Feriengprogramm sponsert die Kreissparkasse eine Dampfzugfahrt mit der Dampflokomotive Nr. 11 auf der Strecke Nürtingen - Neuffen. 60 Kinder nehmen daran teil. So kommen auch Fotos von der Dampflok Nr. 11 ins Gemeindearchiv Wannweil. Bekanntlich war Lok 11 von 1911 bis 1968 bei der Hohenzollerischen Landesbahn (HzL) im Einsatz. Lok 11 ist heute eine der ältesten betriebsfähigen Dampfloks, die von der legendären Maschinenfabrik Esslingen erbaut wurde. Im Jahre 2011 feierte Lok11 ihr 100-jähriges Bestehen in betriebsfähigem Zustand.
Im Jahre 1985 heiratet Guido Buchwald seine Ehefrau Sylvia. Buchwald lernte von 1962 bis 1969 das Fußballspielen im Sportverein Wannweil 1921. 1990 war Buchwald in der Weltmeisterschaftself dabei.
Im Sommer 1985 geschieht am Bahnübergang ein Unfall mit einem VW, der glimpflich ohne Verletzung aus geht. 1985 sucht der Albverein unter seinem rührigen Vorsitzenden Helmut Gaiser (Lebenszeit 1928 bis 2008) einen Raum. 2008 können die Albvereinler auf ihren Raum im Gemeindehaus von 1936 (renoviert 1967 und 2008) stolz sein. Im Juli 2011 feiert die Ortsgruppe Wannweil ihr 120 jähriges Bestehen.
Im Mai 1985 bezieht der Musikverein Wannweil 1908 sein Probelokal in der Eisenbahnschule. Das stilreine Jugendstilgebäude wurde 1911 unter Bürgermeister Otto Molfenter (Dienstzeit 1909 bis 1922 in Wannweil ) errichtet und 2009 unter Bürgermeisterin Anette Rösch (geb. 1967, im Amt seit 1995) grundlegend modernisiert. Es dient Wohnungszwecken.
Botho Walldorf
Montag, 1. August 2011
WANNWEIL VOR 40 JAHREN, -1970- TEIL 3
Eine wichtige Quelle zur Gegenwartsgeschichte Wannweils ist die von dem langjährigen Feuerwehrkommandanten Günter Niemeyer (geb. 1927, verzogen nach Eningen1988 und dort 2009 verstorben. Er wurde 82 Jahre alt) geführte Chronik aus den Jahren 1970 bis 1985. Niemeyer war ein Jahrgangskollege des langjährigen FDP-Außenministers Hans-Dietrich Genscher, der ihn einmal in Wannweil in der Marienstraße 25 besuchte. Niemeyer trat 1951 in die Wannweiler Feuerwehr ein. Er führte diese Chronik von 1970 bis 1985.
Im Folgenden soll daran erinnert werden, was die Wannweiler vor 40 Jahren, im Jahre 1970 bewegte. In diesen Beiträgen werden Leute genannt, die 1970 eine Rolle spielten. Einige sind schon vergessen. Der Nutzen mancher Baumaßnahme, die 1970 umstritten war, wird heute als selbstverständlich hingenommen. Im Juli 1970 wird der Ausbau der Kusterdinger Straße geplant. Die Eindolung des Ebbachs soll erfolgen. Die Brücken in der Bahnhofstraße und in der Kusterdinger Straße sollen abgebrochen und erneuert werden. Das wurde bis 1974 verwirklicht. Es ist "von der Brücke beim Lebensmittelgeschäft Gueudin" die Rede. 2011 kann man sich die Situation an der Echaz gar nicht mehr vorstellen. Das frühere Lebensmittelgeschäft von Reichart wurde zuletzt von türkischen Mitbürgern betrieben. 2011 befinden sich dort Parkplätze und eine Grünanlage. In den Jahren 2008 und 2009 waren diese Brücken sanierungsbedürftig. Die Baulandpreise betragen 60 DM pro Quadratmeter. Beim Erntedankfest ist die Johanneskirche mit 600 Plätzen und das Gemeindehaus voll besetzt. Der Gesangverein unter Gustav Schaumburg jun. singt "Herr Deine Güte", Tonsatz von A. E. Grell (1800 bis 1886). Das Pfarrhaus wird umgebaut. Der ev. Kindergarten, erbaut im Bungalowstil, wird bis April 1971 fertig. Das Gebäude wurde inzwischen mehrfach saniert. Im Heges wird eine Oberflächenteerung vorgenommen. Dafür bedanken sich die betroffenen Bürger, was besonders hervorgehoben wird. Rektor Arno Schmid (geb. 1928 , lebt 2011 mit Ehefrau Katharina als Rentner in Wannweil) erläutert den Raumbedarf der Uhlandschule, die 1970 von 450 Schülern besucht wird. Immer wieder bereitet der Firstbach Probleme, weil er Oberflächenwasser vom Industriegebiet Reutlingen-West aufnehmen muß. Der Bundestagsabgeordnete Anton Pfeiffer (CDU) verspricht, sich für die Finanzierung des Echazausbaus einzusetzen. Wannweil hat dabei besondere Probleme, weil es am Unterlauf der Echaz liegt. Wegen des Bevölkerungswachstums sollte der 68 Ar große Friedhof erweitert werden. Es sollen auch endlich Parkplätze für die Friedhofsbesucher angelegt werden. Anläßlich der Erweiterung der Johanneskirche wurde der Friedhof ium 1875 in das Gewann "Wüste" verlegt. Das war seinerzeit auch ein finanzieller Kraftakt für die Gemeinde . 1940 wurde unter Bürgermeister Zanzinger (Bürgermeister von 1932 bis 1942) die Leichenhalle errichtet mit dem berühmten Glasfenster. Sie ist 2011 weitgehend noch stilrein vorhanden. Um 1965 wurde die Aussegnungshalle erbaut. 2008 wurde wegen der schwierigen Bodenverhältnisse ein Grabkammernsystem geschaffen. So finden auch auf dem Friedhof ständig Veränderungen statt. Dazu tragen auch die Wandlungen des Zeitgeschmacks in der Sepulkralkultur bei. Der Mühlkanal bei der oberen Mühle wird endgültig aufgefüllt. Er hatte seit den 1830er Jahren seine Aufgabe erfüllt. Die langjährige Gemeindehelferin Martha Henes vermindert 1970 ihren Dienstauftrag, um ihre betagten Eltern pflegen zu können. Sie hat jahrzehntelang Kindergottesdienst gehalten. Im September 1970 gründet Frau Waltraud Lumpp, die seit 1968 im Gemeinderat tätig ist, einen Freundeskreis "Fröhliches Alter". Wenige Monate später sollte Frau Lumpp die Rundfunkjournalistin Rosemarie Eick einladen, welche Rundfunksendungen für die ältere Generation machte. Im Albverein werden geehrt: Willi Rilling für 50-jährige Mitgliedschaft, Schreinermeister Eugen Ott (1909 bis 1975) und Paul Reichert für 40 jährige Mitgliedschaft. Dabei wird auch das "Wannweiler Heimatlied" gesungen, welches 2011 nicht mehr im kollektiven Gedächtnis der Wannweiler ist. Die ev. Kirchengemeinde veranstaltet ein Woche der Besinnung. Zu den angesprochenen Themen gehören: Wer kümmert sich um die Wohnungen der Gastarbeiter oder die Leiden im Vietnamkrieg. 1970 wird auch die Kreisreform andiskutiert, die 1975 Realität wird. Wannweil fühlt sich nach Reutlingen zugehörig. So war das ja schon in der Zeit des Reutlinger Spitals ab 1350 und in der französischen Besatzungszeit ab April 1945 bis 1949. Der Wannweiler Gemeinderat strebt eine Verwaltungsgemeinschaft mit Kirchentellinsfurt an. Nach weniger schönen lokalpatriotischen Auseinandersetzungen wird das ab 1975 jedoch nicht weiter verfolgt. Die Jägerstraße soll verlängert werden. Im Volk wird das als "Arbeitsdienstweg" bezeichnet, was heute längst vergessen ist. Bürgermeister Zanzinger hatte schon 1932 den "Freiweiligen Arbeitsdienst mit der Anlage dieses Weges beauftragt und fotografisch dokumentiert. Die Umstellung auf Erdgas ist vollendet. Die 8 Tage währende Evangelisation der ev. Kirchengemeinde wird als Erfolg gewertet. Kritische Stimmen sind davon weniger überzeugt. Es waren aber jeden Abend über 300 Menschen da. Als Bariton tritt Hajo Mann (1940 bis 2004) auf. Der homöopathische Verein hat 43 Mitglieder.
Schreinermeister Karl Ott (1901 bis 1987) zeigt Farbdias vom Vereinsausflug ins Kloster Lorch. und vom Echazausbau. Diese Farbdias sollte sein Neffe Walter Ott 2007 beim "Bildertanz" in digitalisierter Form erneut der erstaunten Wannweiler Öffentlichkeit zeigen. Bis 1972 soll auch die Müllabfuhr "pro Eimer" erhöht werden. Der Musikverein erhält neue Uniformen im Wert von 3000.- DM. Wegen der Fülle der gemeindlichen Aufgaben wird ab 1971 eine Einwohnersteuer erhoben, wie das einige Nachbargemeinden auch schon tun. Argumentiert wird, daß die Lasten alle Bürger mittragen sollen, nicht nur Grundstücksbesitzer, Industrie, Handel und Gewerbe.
Die Einwohnersteuer und die Feuerwehrabgabe wurde um 1995 aus Gründen der Gleichbehandlung wieder abgeschafft. Dafür wurde die Grundsteuer erhöht. Im Jahre 1970 werden 47 Geburten, 28 Hochzeiten und 39 Sterbefälle verzeichnet. Die Einwohnerzahl beträgt 4556, davon 395 Ausländer. Außer in der Statistik werden die Ausländer kaum berücksichtigt, auf keinen Fall als gesellschaftliches Problem. In älteren, nicht modernisierten Häusern finden die Ausländern den billigen, von ihnen gewünschten Wohnraum. Es werden 20 Neubauten und 23 Umbauten genehmigt.
Botho Walldorf
Im Folgenden soll daran erinnert werden, was die Wannweiler vor 40 Jahren, im Jahre 1970 bewegte. In diesen Beiträgen werden Leute genannt, die 1970 eine Rolle spielten. Einige sind schon vergessen. Der Nutzen mancher Baumaßnahme, die 1970 umstritten war, wird heute als selbstverständlich hingenommen. Im Juli 1970 wird der Ausbau der Kusterdinger Straße geplant. Die Eindolung des Ebbachs soll erfolgen. Die Brücken in der Bahnhofstraße und in der Kusterdinger Straße sollen abgebrochen und erneuert werden. Das wurde bis 1974 verwirklicht. Es ist "von der Brücke beim Lebensmittelgeschäft Gueudin" die Rede. 2011 kann man sich die Situation an der Echaz gar nicht mehr vorstellen. Das frühere Lebensmittelgeschäft von Reichart wurde zuletzt von türkischen Mitbürgern betrieben. 2011 befinden sich dort Parkplätze und eine Grünanlage. In den Jahren 2008 und 2009 waren diese Brücken sanierungsbedürftig. Die Baulandpreise betragen 60 DM pro Quadratmeter. Beim Erntedankfest ist die Johanneskirche mit 600 Plätzen und das Gemeindehaus voll besetzt. Der Gesangverein unter Gustav Schaumburg jun. singt "Herr Deine Güte", Tonsatz von A. E. Grell (1800 bis 1886). Das Pfarrhaus wird umgebaut. Der ev. Kindergarten, erbaut im Bungalowstil, wird bis April 1971 fertig. Das Gebäude wurde inzwischen mehrfach saniert. Im Heges wird eine Oberflächenteerung vorgenommen. Dafür bedanken sich die betroffenen Bürger, was besonders hervorgehoben wird. Rektor Arno Schmid (geb. 1928 , lebt 2011 mit Ehefrau Katharina als Rentner in Wannweil) erläutert den Raumbedarf der Uhlandschule, die 1970 von 450 Schülern besucht wird. Immer wieder bereitet der Firstbach Probleme, weil er Oberflächenwasser vom Industriegebiet Reutlingen-West aufnehmen muß. Der Bundestagsabgeordnete Anton Pfeiffer (CDU) verspricht, sich für die Finanzierung des Echazausbaus einzusetzen. Wannweil hat dabei besondere Probleme, weil es am Unterlauf der Echaz liegt. Wegen des Bevölkerungswachstums sollte der 68 Ar große Friedhof erweitert werden. Es sollen auch endlich Parkplätze für die Friedhofsbesucher angelegt werden. Anläßlich der Erweiterung der Johanneskirche wurde der Friedhof ium 1875 in das Gewann "Wüste" verlegt. Das war seinerzeit auch ein finanzieller Kraftakt für die Gemeinde . 1940 wurde unter Bürgermeister Zanzinger (Bürgermeister von 1932 bis 1942) die Leichenhalle errichtet mit dem berühmten Glasfenster. Sie ist 2011 weitgehend noch stilrein vorhanden. Um 1965 wurde die Aussegnungshalle erbaut. 2008 wurde wegen der schwierigen Bodenverhältnisse ein Grabkammernsystem geschaffen. So finden auch auf dem Friedhof ständig Veränderungen statt. Dazu tragen auch die Wandlungen des Zeitgeschmacks in der Sepulkralkultur bei. Der Mühlkanal bei der oberen Mühle wird endgültig aufgefüllt. Er hatte seit den 1830er Jahren seine Aufgabe erfüllt. Die langjährige Gemeindehelferin Martha Henes vermindert 1970 ihren Dienstauftrag, um ihre betagten Eltern pflegen zu können. Sie hat jahrzehntelang Kindergottesdienst gehalten. Im September 1970 gründet Frau Waltraud Lumpp, die seit 1968 im Gemeinderat tätig ist, einen Freundeskreis "Fröhliches Alter". Wenige Monate später sollte Frau Lumpp die Rundfunkjournalistin Rosemarie Eick einladen, welche Rundfunksendungen für die ältere Generation machte. Im Albverein werden geehrt: Willi Rilling für 50-jährige Mitgliedschaft, Schreinermeister Eugen Ott (1909 bis 1975) und Paul Reichert für 40 jährige Mitgliedschaft. Dabei wird auch das "Wannweiler Heimatlied" gesungen, welches 2011 nicht mehr im kollektiven Gedächtnis der Wannweiler ist. Die ev. Kirchengemeinde veranstaltet ein Woche der Besinnung. Zu den angesprochenen Themen gehören: Wer kümmert sich um die Wohnungen der Gastarbeiter oder die Leiden im Vietnamkrieg. 1970 wird auch die Kreisreform andiskutiert, die 1975 Realität wird. Wannweil fühlt sich nach Reutlingen zugehörig. So war das ja schon in der Zeit des Reutlinger Spitals ab 1350 und in der französischen Besatzungszeit ab April 1945 bis 1949. Der Wannweiler Gemeinderat strebt eine Verwaltungsgemeinschaft mit Kirchentellinsfurt an. Nach weniger schönen lokalpatriotischen Auseinandersetzungen wird das ab 1975 jedoch nicht weiter verfolgt. Die Jägerstraße soll verlängert werden. Im Volk wird das als "Arbeitsdienstweg" bezeichnet, was heute längst vergessen ist. Bürgermeister Zanzinger hatte schon 1932 den "Freiweiligen Arbeitsdienst mit der Anlage dieses Weges beauftragt und fotografisch dokumentiert. Die Umstellung auf Erdgas ist vollendet. Die 8 Tage währende Evangelisation der ev. Kirchengemeinde wird als Erfolg gewertet. Kritische Stimmen sind davon weniger überzeugt. Es waren aber jeden Abend über 300 Menschen da. Als Bariton tritt Hajo Mann (1940 bis 2004) auf. Der homöopathische Verein hat 43 Mitglieder.
Schreinermeister Karl Ott (1901 bis 1987) zeigt Farbdias vom Vereinsausflug ins Kloster Lorch. und vom Echazausbau. Diese Farbdias sollte sein Neffe Walter Ott 2007 beim "Bildertanz" in digitalisierter Form erneut der erstaunten Wannweiler Öffentlichkeit zeigen. Bis 1972 soll auch die Müllabfuhr "pro Eimer" erhöht werden. Der Musikverein erhält neue Uniformen im Wert von 3000.- DM. Wegen der Fülle der gemeindlichen Aufgaben wird ab 1971 eine Einwohnersteuer erhoben, wie das einige Nachbargemeinden auch schon tun. Argumentiert wird, daß die Lasten alle Bürger mittragen sollen, nicht nur Grundstücksbesitzer, Industrie, Handel und Gewerbe.
Die Einwohnersteuer und die Feuerwehrabgabe wurde um 1995 aus Gründen der Gleichbehandlung wieder abgeschafft. Dafür wurde die Grundsteuer erhöht. Im Jahre 1970 werden 47 Geburten, 28 Hochzeiten und 39 Sterbefälle verzeichnet. Die Einwohnerzahl beträgt 4556, davon 395 Ausländer. Außer in der Statistik werden die Ausländer kaum berücksichtigt, auf keinen Fall als gesellschaftliches Problem. In älteren, nicht modernisierten Häusern finden die Ausländern den billigen, von ihnen gewünschten Wohnraum. Es werden 20 Neubauten und 23 Umbauten genehmigt.
Botho Walldorf
Sonntag, 31. Juli 2011
WANNWEIL VOR 40 JAHREN, -1970- TEIL 2
Eine wichtige Quelle zur Gegenwartsgeschichte Wannweils ist die von dem langjährigen Feuerwehrkommandanten Günter Niemeyer (geb. 1927, verzogen nach Eningen1988 und dort 2009 verstorben. Er wurde 82 Jahre alt) geführte Chronik aus den Jahren 1970 bis 1985.Niemeyer war ein Jahrgangskollege des langjährigen FDP-Außenministers Hans-Dietrich Genscher, der ihn einmal in Wannweil in der Marienstraße 25 besuchte. Im Folgenden soll daran erinnert werden, was die Wannweiler vor 40 Jahren, im Jahre 1970 bewegte .Niemeyer sammelte vor allem Berichte aus dem "Gemeindeboten" und dem Reutlinger Generalanzeiger. Seine fotokopierten Berichte sind in drei breiten Leitz-Ordnern im Gemeindearchiv, Rollenregal-Nr. 5 eingelagert. Seit 1984 und auch heute (Juli 2011) führt das Kreisarchiv Reutlingen eine Zeitungsausschnittsammlung für die Orte des Landkreises Reutlingen.
Im Sommer 1970 gibt die Gemeinde Wannweil zur Ortsverschönerung einen Zuschuß von 5.- DM pro Blumenkasten.Es wird die letzte Dunglege in der Hauptstraße 19 beseitigt. Jahrzehntelang ab etwa 1900 hatte der Kampf gedauert, die Dunglegen aus hygienischen Gründen einzufrieden. Es stirbt Jakob Walter (1886 bis 1970), der ab 1934 den Musikverein Wannweil mitgeprägt hatte. Als Konrektor der Uhland-Schule ist Erich Holder tätig, der 2011 in Betzingen als Rentner lebt. Ehrenbürger Karl Conzelmann (1880 bis 1972) feiert 1970 seinen 90. Geburtstag. 1920 - vor 50 Jahren - hatte er sein Textilunternehmen in Tailfingen gegründet. 1987 wurde die Spinnerei Wannweil stillgelegt. 2011 ist der Websaal leerstehend vorhanden. Die Zukunft des Fabrikgebäudes ist ungewiss, eventuell Wohnbebauung. . Eigentümer im Jahre 2011 ist die Firma Boss in Metzingen. Eine Porträt des Ehrenbürgers Conzelmann hing jahrelang im Sitzungszimmer und ist 2011, zeittypisch gerahmt , im Gemeindearchiv vorhanden. Die Feuerwehr erhält 30 Paar Ledertstiefel sowie zwei Funksprechgeräte. Der hochwassersichere Ausbau der Echaz beginnt im Juni 1970 mit dem Bau der linken Ufermauer bei der Bäckerei Klett. Vom 19.- 21. 06. 1970 findet ein Musikertreffen mit einem Festzug statt. Die Genossenschaftsbank feiert ihr 75-jähriges Bestehen. Sie war im Jahre 1895 als Spar- und Darlehenskassenverein gegründet worden. 1966 erfolgte der Zusammenschluß mit Degerschlacht. 1995 wurde eine Festschrift anläßlich des 100- jährigen Jubiläum veröffentlicht.
2011 ist das Kreditinstitut eine Filiale der Volksbank Reutlingen. Im Sommer 1970 ereignete sich eine Messerstecherei zwischen Jugoslawen und Türken. Im Juli 1970 findet erstmalig ein Altennachmittag der Gemeinde statt. Man will jedoch mit den Kirchen nicht in Konkurrenz treten. 1970 stiftet die in die USA ausgewanderte Frida Wetzel (Jahrgang 1878) eine Gartenanlage im Weilhau. Noch um 1985 war das umfriedete Grundstück vorhanden. 2011 ist davon nichts mehr zu sehen. Die Schulraumnot zwingt zum Bau eines Pavillons. Christian und Karoline ("Karlene") Hipp , Griesstraße 24 feiern im Juli 1970 ihre Goldene Hochzeit. Christian Hipp war 53 Jahre Schlosser und Heizer in der Spinnerei. Aus der Ehe gingen 4 Kinder hervor. Die Hauptübung der Feuerwehr findet im 1966 angelegten Aussiedlerhof des Christian Raiser statt. Sein altes Bauernhaus hatte er an die Genossenschaftsbank verkauft. Günter Niemeyer (geb.1927, gest. 2009) wird Feuerwehrkommandant. 1970 wird eine Modernisierung des Gemeindehauses vorgenommen. Bekanntlich war das Gebäude 1936 als "Adolf-Hitler-Haus" für die Gliederungen der NSDAP erbaut worden. Die technischen Einrichtungen sind veraltet und es besitzt keine Lautsprecheranlage. 2008 - nach 28 Jahren- war eine erneute Modernisierung auch aus energetischen Gründen notwendig. 1970 wird die Kindergartenschwester Else Nerz, Diakonisse aus Betzingen, für 25-jährige Tätigkeit geehrt. Das Morgenläuten wird von 5:30 Uhr auf 6:30 Uhr verlegt. Nach wenigen Wochen kehrt der ev. Kirchengemeinderat zur alten Regelung zurück. In den 1990er Jahre wurde dieses Thema erneut diskutiert. Früher wurden die Dorfbewohner von den Kirchenglocken zu ihren Tagwerk geweckt. Die ev. Kirchengemeinde macht mit zwei Bussen einen Ausflug an den Bodensee. Es wird über neue Gottesdienstformen nachgedacht. Der Kleintierzuchtverein wurde vor 65 Jahren, 1905 gegründet. Er erhält 1970 ein neues Heim. Damaliger Vorstand ist Karl Bader. Aktive Gemeinderätin und erste Kreisaltenpflegerin ist Frau Waltraud Lumpp, die 2010 im Schwarzwald lebt. Im "Adler" (geschlossen 2008) findet der Kreisparteitag der CDU statt. Es wird gefordert, daß Bronnen und Mariaberg beim Kreis Reutlingen bleibt. Ferner wird die "Handlungsunfähigkeit der Regierung Brandt/Scheel " kritisiert. Bronnen und Mariaberg kommen 1975 jedoch zum Kreis Sigmaringen, wo sie sich nach anfänglichen Schwierigkeiten 2011 wohl fühlen.
Botho Walldorf
Im Sommer 1970 gibt die Gemeinde Wannweil zur Ortsverschönerung einen Zuschuß von 5.- DM pro Blumenkasten.Es wird die letzte Dunglege in der Hauptstraße 19 beseitigt. Jahrzehntelang ab etwa 1900 hatte der Kampf gedauert, die Dunglegen aus hygienischen Gründen einzufrieden. Es stirbt Jakob Walter (1886 bis 1970), der ab 1934 den Musikverein Wannweil mitgeprägt hatte. Als Konrektor der Uhland-Schule ist Erich Holder tätig, der 2011 in Betzingen als Rentner lebt. Ehrenbürger Karl Conzelmann (1880 bis 1972) feiert 1970 seinen 90. Geburtstag. 1920 - vor 50 Jahren - hatte er sein Textilunternehmen in Tailfingen gegründet. 1987 wurde die Spinnerei Wannweil stillgelegt. 2011 ist der Websaal leerstehend vorhanden. Die Zukunft des Fabrikgebäudes ist ungewiss, eventuell Wohnbebauung. . Eigentümer im Jahre 2011 ist die Firma Boss in Metzingen. Eine Porträt des Ehrenbürgers Conzelmann hing jahrelang im Sitzungszimmer und ist 2011, zeittypisch gerahmt , im Gemeindearchiv vorhanden. Die Feuerwehr erhält 30 Paar Ledertstiefel sowie zwei Funksprechgeräte. Der hochwassersichere Ausbau der Echaz beginnt im Juni 1970 mit dem Bau der linken Ufermauer bei der Bäckerei Klett. Vom 19.- 21. 06. 1970 findet ein Musikertreffen mit einem Festzug statt. Die Genossenschaftsbank feiert ihr 75-jähriges Bestehen. Sie war im Jahre 1895 als Spar- und Darlehenskassenverein gegründet worden. 1966 erfolgte der Zusammenschluß mit Degerschlacht. 1995 wurde eine Festschrift anläßlich des 100- jährigen Jubiläum veröffentlicht.
2011 ist das Kreditinstitut eine Filiale der Volksbank Reutlingen. Im Sommer 1970 ereignete sich eine Messerstecherei zwischen Jugoslawen und Türken. Im Juli 1970 findet erstmalig ein Altennachmittag der Gemeinde statt. Man will jedoch mit den Kirchen nicht in Konkurrenz treten. 1970 stiftet die in die USA ausgewanderte Frida Wetzel (Jahrgang 1878) eine Gartenanlage im Weilhau. Noch um 1985 war das umfriedete Grundstück vorhanden. 2011 ist davon nichts mehr zu sehen. Die Schulraumnot zwingt zum Bau eines Pavillons. Christian und Karoline ("Karlene") Hipp , Griesstraße 24 feiern im Juli 1970 ihre Goldene Hochzeit. Christian Hipp war 53 Jahre Schlosser und Heizer in der Spinnerei. Aus der Ehe gingen 4 Kinder hervor. Die Hauptübung der Feuerwehr findet im 1966 angelegten Aussiedlerhof des Christian Raiser statt. Sein altes Bauernhaus hatte er an die Genossenschaftsbank verkauft. Günter Niemeyer (geb.1927, gest. 2009) wird Feuerwehrkommandant. 1970 wird eine Modernisierung des Gemeindehauses vorgenommen. Bekanntlich war das Gebäude 1936 als "Adolf-Hitler-Haus" für die Gliederungen der NSDAP erbaut worden. Die technischen Einrichtungen sind veraltet und es besitzt keine Lautsprecheranlage. 2008 - nach 28 Jahren- war eine erneute Modernisierung auch aus energetischen Gründen notwendig. 1970 wird die Kindergartenschwester Else Nerz, Diakonisse aus Betzingen, für 25-jährige Tätigkeit geehrt. Das Morgenläuten wird von 5:30 Uhr auf 6:30 Uhr verlegt. Nach wenigen Wochen kehrt der ev. Kirchengemeinderat zur alten Regelung zurück. In den 1990er Jahre wurde dieses Thema erneut diskutiert. Früher wurden die Dorfbewohner von den Kirchenglocken zu ihren Tagwerk geweckt. Die ev. Kirchengemeinde macht mit zwei Bussen einen Ausflug an den Bodensee. Es wird über neue Gottesdienstformen nachgedacht. Der Kleintierzuchtverein wurde vor 65 Jahren, 1905 gegründet. Er erhält 1970 ein neues Heim. Damaliger Vorstand ist Karl Bader. Aktive Gemeinderätin und erste Kreisaltenpflegerin ist Frau Waltraud Lumpp, die 2010 im Schwarzwald lebt. Im "Adler" (geschlossen 2008) findet der Kreisparteitag der CDU statt. Es wird gefordert, daß Bronnen und Mariaberg beim Kreis Reutlingen bleibt. Ferner wird die "Handlungsunfähigkeit der Regierung Brandt/Scheel " kritisiert. Bronnen und Mariaberg kommen 1975 jedoch zum Kreis Sigmaringen, wo sie sich nach anfänglichen Schwierigkeiten 2011 wohl fühlen.
Botho Walldorf
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