Botho Walldorf und Walter Ott haben mitgemacht:
Im GEA vom 01.09.2011 lesen wir:
"Für zwei Ausstellungsstücke war es allerhöchste Eisenbahn. In letzter Minute hat sie Dieter Sommerey vor dem Untergang gerettet. »Die Jacke und seine Mützen, die sind schon im Lumpensack«, hat ihm die Frau des letzten Kirchentellinsfurter Bahnhofsvorstehers beschieden. Sommerey hat die Dienstuniform von Josef Leichtle samt der blauen und der roten Mütze gerettet. Sie sind von Sonntag an im Schlossmuseum in der Ausstellung »150 Jahre Eisenbahn Reutlingen-Rottenburg« zu sehen.
Ausstellungsmacher Dieter Sommerey mit der Mütze des letzten Kirchentellinsfurter Bahnhofsvorstehers. Rot trug Josef Leichtle aber nur, wenn er Aufsicht auf dem Bahnsteig hatte. Die übrige Zeit musste die blaue Kappe herhalten.
Nicht immer war der Rechercheaufwand so gewaltig, aber Dieter Sommerey, sein Sohn Kai und Ortshistoriker Peter Maier haben seit dem Winter daran gearbeitet, Fotos und Dokumente zur Kirchentellinsfurter Eisenbahngeschichte zusammenzutragen. So hängt im Schloss nun der erste Fahrplan vom 12. Oktober 1861. Seit diesem Tag gibt es eine Schienenverbindung von Kirchentellinsfurt nach Reutlingen und Tübingen. 17 Minuten war der Zug von Reutlingen nach Kirchentellinsfurt damals unterwegs. Zu sehen sind auch Bilder der Loks und Züge, die seither unterwegs waren: vom Krokodil bis zum Intercity.
Sommerey und seine Mitstreiter haben die Ausstellung thematisch gegliedert und beschreiben damit eindrücklich auch Aufstieg und Funktionsverlust der Eisenbahn. Dazu gibt es »Impressionen in Dampf und Stahl« auf Fotos.
Neben den Initiatoren vom AK Schlossmuseum haben Walter Ott aus Wannweil und der dortige ehrenamtliche Archivar Botho Walldorf Bilder und Geschichten beigesteuert. Ott erzählt auch vom Unfalltod des ersten Bahnwärters und dem Angriff auf einen Zug im April 1945. In einer Vitrine steht sein Original-Nachbau der königlich-württembergischen Staatseisenbahn.
Großer Bahnhof
Die Ausstellung »150 Jahre Neckarbahn Reutlingen-Rottenburg« wird am Sonntag, 4. September, um 11 Uhr von Bürgermeister Bernhard Knauss im Schloss eröffnet. Sie ist sonntags von 14 bis 17 Uhr im Schlossmuseum geöffnet. Am Mittwoch, 12. Oktober, stellt Ortshistoriker Peter Maier im Rittersaal Fakten und Geschichten aus 150 Jahren Eisenbahn vor. (GEA)"
Samstag, 3. September 2011
Freitag, 2. September 2011
Ortsmitte 2002
Zu den wichtigsten ortgeschichtlichen Quellen gehören Luftbilder. Die ältesten Luftbilder von Wannweil stammen aus den 1920er Jahren. Der bekannte Schorndorfer Luftbild-Pionier Strähle hat auch Luftbilder von Wannweil erflogen. Die Veröffentlichungsrechte für zwei Luftbilder aus den 1950er Jahren wurden 1990 für die Herstellung des Kalenders der SPD Ortsgruppe Wannweil erworben. Beim Ausräumen der Finanzabteilung des Rathauses wegen Malerarbeiten wurde ein Luftbild im Format 50 x 60 cm entdeckt. Es wird jetzt ordnungsgemäß im Gemeindearchiv im Rollregal Nr. 5 bei den anderen Luftbildern aufbewahrt.
Der Friedhof im Gewann"Wüste" wurde 1878 angelegt. Jahrhundertelang befand sich der "Kirchhof" um die romanische Kirche St. Johannes der Täufer. Durch die Industrialisierung ab 1870 wuchs Wannweil. Die Verlegung des "Kirchhofs" von der Kirche weg war eine Grundvorraussetzung, um die Kirche zu erweitern.. Die Flur "Wüste" lag weit außerhalb des Fleckens. Das ist auch Fotos des Ansichtskarten-Verlages Metz Tübingen von 1902 dokumentiert.(Wannweil, Band 1, Seite 8). Die Mustermappe Wannweil des Ansichtskarten-Verlages Metz konnte um 1990 Schreinermeister Walter Ott erwerben. Die dazugehörigen Fotoplatten verwaltet das Haus der Geschichte Baden-Württemberg in seinem Depot Neuhausen auf den Fildern. Die Überlieferung des Ansichtskartenverlages Metz ist also lokal und überregional gesichert.
Längst ist der Friedhof von der Wohnbebauung der 1970er Jahre eingeholt worden. Diese Entwicklung hat auch in anderen Gemeinden stattgefunden. Heute akzeptieren die in der Nähe wohnenden Hausbesitzer den Friedhof als interessantes ökologisches Biotop.
Die Vorgängerbauten des Gemeindepfleghauses sind auch gut zu erkennen. Das waren einerseits der Gemeindebauhof. Ferner der Viereck-Bauernhof der Familie Hans-Jörg Henes. Dessen Scheuern waren am 27.September 1937 einem großen Feuer zum Opfer gefallen.(siehe Wannweil Band 1, von 1984, Seite 69) .Die 1938 errichtete Scheuer wurde nach modernsten Gesichtspunkten mit großzügigen Stauräumen für die Erntevorräte erbaut. Bis in die 1960er Jahre wurde hier Landwirtschaft mit Großviehhaltung betrieben. Auch die Familie Henes "bediente" sich zweier Tragflächen von der V 1, um sie als Abstützungen im Heubarn zu verwenden. Bekanntlich wurden diese 1944/45 in Betzingen gefertigt. Bei der Jahrtausend-Ausstellung im Januar 2000 wurden sie im Rathaus Wannweil gezeigt. Die Objekte wurden dann dem Heimatmuseum Reutlingen überlassen. Dort können die Tragflächen im ehemaligen Luftschutzkeller zum Thema "Drittes Reich / Nationalsozialistische Gewaltherrschaft" jederzeit während der Öffnungszeiten des Museums von Interessanten angeschaut werden. Seit 2008 befindet sich an dieser Stelle das Gemeindepfleghaus. Dieses wurde von dem Stuttgarter Architektenbüro Otto entworfen, das schon für den Rathaus-Neubau von 1996 verantwortlich war.
Botho Walldorf
Bildertanz-Quelle: Archiv der Gemeinde Wannweil
Donnerstag, 1. September 2011
Einweihung der Aussegnungshalle am 18. November 1973
Am linken Bildrand erkennen wir Gemeinderat Walker. Durch Zufall ist er auf einem Foto abgebildet, welches 1973 zufällig im Gemeindearchiv abgelegt wurde. Bürgermeister Scherret nahm sich sogar die Zeit, das zeitypische Schwarz-weiß-Foto zu beschriften: Dafür können wir ihm heute dankbar sein. Es folgt der ev. Pfarrer Leopold Ganz , der Jahrgang 1912 war und aus dem Osten stammte. In der langen Reihe der seit der Reformation (1527) nachweisbaren ev. Pfarrer von Wannweil war er in den Jahren 1969 bis 1977 hier tätig. Ganz starb 1993, wie aus der von Schreinermeister Walter Ott bearbeiteten und aktualisierten Pfarrliste hervorgeht. Es folgt Bürgermeister Rüdiger Scherret, geb. 1938 in Stutthof/Stutowo . Sein Geburtsort gehörte seinerzeit zur Freien Stadt Danzig - Wolny Miasto Gdansk die von 1920 bis 1939 existierte. Scherret war.Bürgermeister von Wannweil 1967 bis 1995, seitdem am Ort wohnender Rentner, auch 2011. Nach dem Kriege hatte es seine Familie nach Oberschwaben verschlagen. Ausgebildet wurde Scherret in der Verwaltungsschule in Haigerloch, aus der zahlreiche Bürgermeister hervorgingen, auch der in Gammertingen tätige Erwin Hirschle (geb. 1936). Ganz rechts ist Gemeinderat Lutz zu erkennen.
Botho Walldorf
Bildertanz-Quelle: Archiv der Gemeinde Wannweil
Mittwoch, 31. August 2011
Geschichte des Hauses Dorfstraße 14 in Wannweil
Das giebelständige Fachwerkhaus Dorfstraße 14 gehört 2011 zu den ältesten Häusern Wannweils. Warum gerade dieses Haus übrig geblieben ist von Dutzenden ähnlicher Bauart, ist rein zufällig. Es hängt mit der Besitzgeschichte zusammen, auf die hier nicht weiter eingegangen werden soll. Es wird heute als "Stiegenhaus" bezeichnet. Es hat eine doppelte Außentreppe, daher die Bezeichnung. Früher gab es in der Dorfstraße, mundartlich "Daubagass" und in der Region zahlreiche solche Häuser mit Außentreppe, mundartlich "Trippel" genannt.
Auf der Alb wurde der Begriff "Trippel" auch verwendet, aber in einer anderen Bedeutung. Dort wurde der Platz, wo erhöht die Futterschneidemaschine stand in der Scheuer, als "Trippel" bezeichnet. 2011 kann man solche Wohnverhältnisse nur noch in den inzwischen zahlreichen Freilichtmuseen nachvollziehen. An den verputzten Balkenenden am Giebel erkennt man, dass es sich um ein Fachwerkhaus handelt. Auf dem Dachboden, mundartlich "Bühne" kann man das Zierfachwerk, "die Männchen" gut erkennen. Das Verputzen des Zierfachwerks geschah meistens im 19. Jahrhundert aus Feuerschutzgründen. Wie alle alten Fachwerkhäuser, die zweifelsohne auf alten Siedlungsstellen stehen, ist das "Stiegenhaus" in der Mitte eingesunken. Die Fachwerk-Konstruktion hat den Bodensetzungen nachgegeben. Das und die niedrige Stockhöhe machen eine Sanierung schwierig. Der nördliche Trippel wurde sogar noch mit einem Treppenlift versehen, um dem letzten Bewohnern, Emil Wurster und Anna Mayer, in den 1990er Jahren das Bewohnen zu erleichtern.
Der liegende Dachstuhl besteht noch aus rauchgeschwärzten Dachsparren. Es erinnert an die Zeit, (bis etwa 1750) wo das Haus noch keinen durchgehenden Kamin hatte. In neuerer Zeit war das Wissen darum verloren gegangen. Daher behaupteten die Bewohner oft, bei ihnen hätte es auf der Bühne einmal gebrannt. Sie schämten sich auch wegen ihrer schwarzen Bühne vor den Nachbarn. .Die Zwischenwände haben noch das Faschinengeflecht, welches meist aus Haselnußruten hergestellt wurde (mundartlich "Reigertenwänd"). Gehalten wird das Ganze von rauchgeschwärzten Zweitverwendeten Balken. Die Zweitverwendung erkennt man daran, dass die Balken Löcher und Einkerbungen aufweisen, die keine Funktion haben.
Alte Fachwerkbalken waren früher ein begehrtes Baumaterial, welches gerne sekundär verwendet wurde. Eine fachgerechte Untersuchung nach der Jahresringmethode (Dendrologie) durch einen Fachmann würde wahrscheinlich noch manche Einzelheit zur Entstehungsgeschichte aufdecken. Gegenwärtig soll aber diese Beschreibung durch den Amateurhistoriker B. Walldorf ausreichen, damit überhaupt etwas dokumentiert wird. Nachdem im Jahre 2009 das Haus Walz im Hof abgebrochen wurde, ist das Haus Wurster wohl das letzte mit rauchgeschwärzten Balken im Flecken. Um 1980 hat es in Wannweil wohl um die 20 solcher alten Bühnen gegeben. Diese wurden aber einer breiteren Öffentlichkeit kaum bekannt. Auf die Bühnen liest man ja eigentlich nur die Handwerker zur Erfüllung ihrer Aufgabe. Auch hauptamtliche Hausforscher finden nicht immer den Zugang. Die beiden Fotos können noch einmal begrenzt den Eindruck einer alten Wannweiler Bühne wiedergeben.
Botho Walldorf
Dienstag, 30. August 2011
Die neue Friedhofsorgel ist installiert und intoniert worden
Schon länger suchen wir für den Friedhof nach einer neuen, guten und doch kostengünstigen Orgel.
Anfang März d.J. wurde ein Team mit der Aufgabe betraut, in diesem Sinne für unsere Aussegnungshalle eine passende Orgel zu beschaffen. Dieses Team bestand aus Pfarrer Eberhard Gläser, Vikar Benjamin Heeß, Bestattungsordner Walter Ott, unseren beiden langjährigen und erfahrenen Organisten, Marianne Grau und Bernd Schaal sowie aus Walter Grau, dem Ehemann von Frau Grau und Hauptamtsleiter Volker Steinmaier, dem die Teamleitung oblag.
In einem ersten Schritt hat sich das Team aus Kostengründen mehrheitlich für die Anschaffung einer elektronischen Orgel ausgesprochen, weil diese im Vergleich zu einer herkömmlichen Pfeifenorgel, sowohl was die Anschaffungskosten als auch was die regelmäßigen Wartungskosten anbelangt, weitaus günstiger ist.
Das Team hatte sich im Mai d.J. ein Vorführgerät des günstigsten Bieters, der Fa Kisselbach aus Baunatal, die Orgel Gloria Klassik 225, vor Ort in unserer Aussegnungshalle angesehen und diese Orgel als für gut befunden. Aus diesem Grunde wurde die Firma Kisselbach, Baunatal, mit der Lieferung, Aufstellung, Inbetriebnahme und Intonation der elektronischen Orgel „Kisselbach, Gloria Klassik 225“ zu deren Angebotspreis von 5.150 € beauftragt.
Die Orgel ist nun am 27. Juli geliefert und am 23. August 2011 intoniert worden. Sie ist mit 2 Manualen mit Druckpunktsimulation und einem Pedal (30-Tasten-Flachpedal) mit 25 klingenden Registern und 36 Datenbankstimmen ausgestattet. Ihr Gehäuse besteht aus MDF-Platten (mitteldichte Holzfaserplatte), die mit einem Echtholzfurnier (Eiche hell) überzogen sind.
Die Gemeinde hatte bereits im letzten Haushalt einen Betrag von 4.000 € für ein neues Instrument zurückgelegt. Wenn man die Spenden von 1.200 € hinzurechnet, ist somit die neue Orgel finanziert. Insoweit ist dem Orgelteam – dank der zahlreichen Spenden - in Bezug auf die Finanzierung der neuen Orgel nahezu eine Punktlandung gelungen.
Wir danken allen Spendern dafür, dass sie mit Ihrer Spende einen Beitrag zur Finanzierung der neuen Orgel geleistet haben.
Unsere Organistin, Marianne Grau, spielt auf der neuen Orgel
Anfang März d.J. wurde ein Team mit der Aufgabe betraut, in diesem Sinne für unsere Aussegnungshalle eine passende Orgel zu beschaffen. Dieses Team bestand aus Pfarrer Eberhard Gläser, Vikar Benjamin Heeß, Bestattungsordner Walter Ott, unseren beiden langjährigen und erfahrenen Organisten, Marianne Grau und Bernd Schaal sowie aus Walter Grau, dem Ehemann von Frau Grau und Hauptamtsleiter Volker Steinmaier, dem die Teamleitung oblag.
In einem ersten Schritt hat sich das Team aus Kostengründen mehrheitlich für die Anschaffung einer elektronischen Orgel ausgesprochen, weil diese im Vergleich zu einer herkömmlichen Pfeifenorgel, sowohl was die Anschaffungskosten als auch was die regelmäßigen Wartungskosten anbelangt, weitaus günstiger ist.
Das Team hatte sich im Mai d.J. ein Vorführgerät des günstigsten Bieters, der Fa Kisselbach aus Baunatal, die Orgel Gloria Klassik 225, vor Ort in unserer Aussegnungshalle angesehen und diese Orgel als für gut befunden. Aus diesem Grunde wurde die Firma Kisselbach, Baunatal, mit der Lieferung, Aufstellung, Inbetriebnahme und Intonation der elektronischen Orgel „Kisselbach, Gloria Klassik 225“ zu deren Angebotspreis von 5.150 € beauftragt.
Die Orgel ist nun am 27. Juli geliefert und am 23. August 2011 intoniert worden. Sie ist mit 2 Manualen mit Druckpunktsimulation und einem Pedal (30-Tasten-Flachpedal) mit 25 klingenden Registern und 36 Datenbankstimmen ausgestattet. Ihr Gehäuse besteht aus MDF-Platten (mitteldichte Holzfaserplatte), die mit einem Echtholzfurnier (Eiche hell) überzogen sind.
Die Gemeinde hatte bereits im letzten Haushalt einen Betrag von 4.000 € für ein neues Instrument zurückgelegt. Wenn man die Spenden von 1.200 € hinzurechnet, ist somit die neue Orgel finanziert. Insoweit ist dem Orgelteam – dank der zahlreichen Spenden - in Bezug auf die Finanzierung der neuen Orgel nahezu eine Punktlandung gelungen.
Wir danken allen Spendern dafür, dass sie mit Ihrer Spende einen Beitrag zur Finanzierung der neuen Orgel geleistet haben.
Unsere Organistin, Marianne Grau, spielt auf der neuen Orgel
Montag, 29. August 2011
Sonntag, 28. August 2011
Vom Sportplatz zur Spinnerei
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