Neu im Gemeindearchiv Wannweil Mo 25/072011
Auch in der Uhlandschule veralten die Lehrmittel rasch. Irgendwann weiß von manchen Gegenstanden gar niemand mehr, zu was sie eigentlich gebraucht wurden. Bei der Vorbereitung der Ausstellung im Nov. 2006 "50 Jahre Uhland-Schule " im Rathaus Wannweil stellte Hausmeister Kast die nachfolgend beschriebenen Umriss-Stempel als Exponat zur Verfügung. Diese werden jetzt, neben anderem veralteten , aber inzwischen historisch interessantem Lehrmaterial im Gemeindearchiv fachgerecht für die Zukunft aufgehoben.
Mit zunehmender Zeitferne können die Lehrer mit den alten Lehrmaterialien nichts mehr anfangen .Schon immer bereitete das Vervielfältigen von Unterlagen im Unterricht Probleme. Es ist noch gar nicht so lange her ( etwa seit 1975), dass die heute gebräuchlichen elektrostatischen Fotokopien zu Billigstartikel wurden. Daher können heute Fotokopien jedem Schüler ausgehändigt werden, neudeutsch "handsout" genannt. . Diese elektrostatischen Fotokopien haben sich inzwischen sogar als archivtauglich erwiesen. Ab den 1950er Jahren bis in die 1960er Jahre waren waren Naß-Fotokopien gebräuchlich. Diese haben sich erstaunlich gut bis in unser neues Jahrtausend erhalten. An Beispielen kann man das nachweisen. Im 1960er Jahrzehnt war das ORMIG-Verfahren üblich. Die Vorlagen mußten auf Matrizen gezeichnet oder geschrieben werden. Korrekturen waren nicht möglich wie heute am Personal Computer. Dann mußte man per Hand mit einem "Umdrucker " die einzelnen Blätter herstellen. Die Schrift war bläulich und hat sich auch in den meisten Fällen ganz gut erhalten. Längst wurden die "Umdrucker" weggeworfen, nur ihre Produkte sind manchmal noch in alten Aktenbeständen zu finden.
Die vorliegenden Umriss-Stempel haben eine Größe von 15 cm x 12 cm. Der eine bildet "Südwestdeutschland" ab, der andere die "Schwäbische Alb" mit den wichtigsten Flußläufen. So sind die bei Honau entspringende Echaz oder die als Karstsquelle bei Melchingen ans Tageslicht tretende 65 km lange Lauchert recht gut zu erkennen. Der Lehrer druckte jedem Schüler diesen Umriss-Stempel in sein Heft. So hatte jeder Schüler eine Vorlage in seinem Heft vor sich und konnte den Erklärungen des Lehrers folgen. Um 1952 war für den Schulträger die Beschaffung dieser Umriss-Stempel sicher nicht billig. 2011 ist ihre Handhabung durch neuere Vervielfältigungs-Techniken in Vergessenheit geraten.
Botho Walldorf.
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