Donnerstag, 10. September 2009

Vergessenes Schwäbisch: "brafflen"

"Brafflet" mich blos nicht über diesen Beitrag. Sell Weib hat ihren Mann brafflet, weil er Zwetschgen ra do sott ond koi Lust hot. Als Antwort bruttlet er halt in sein Bart rein. Man kann auch vor sich hin brafflen, wenn man sich nicht traut, offen zu kritisieren, zu krittla. Der Meister hat mich auch gebrafflet weil der Bohrer abgebrochen ist. Wenn der Bub sein Zeugnis heimbrachte, konnte ihn eine Brafflete erwarten, wenn er nicht gerade "erst" gesessen ist. Hat er gar "letzt" gesessen, wurde nicht lang gebraffelt, da hats dann dohoim "zunda".

1 Kommentar:

Werner Früh hat gesagt…

Kein Grund, diesen Beitrag zu "braffla", das ist im Gegenteil recht interessant.
Lt. meinem Handwörterbuch der Schwäbischen Sprache kommt das "brafflen" von "berafflen" und letztendlich von der "Raffel", also Klatschmaul oder "Gosch".
Jd. brafflen tadeln, zur Rede stellen, warnen, zurechtweisen. Anreden, wo es nicht erwartet und auch nicht gewünscht wurde.