Donnerstag, 19. August 2010

Einfälle gegen Abfälle: Alte Zeitungen als Geschenkpapier


Umweltidee der Kernzeitbetreuung in Wannweil :
Eine originelle wie umweltfreundliche Geschenkverpackung aus Zeitungspapier

Eine Ferienaktion des Fördervereins der Uhlandschule in Wannweil
Vom ausrangierten Computer bis zum zerbrochenen Zinnsoldaten: Über vierhundert Millionen Müll fallen Jahr für Jahr in Deutschland an, Tendenz steigend. Für unsere Umwelt wird sinnvolles Recycling deshalb immer wichtiger. Zeitungspapier zum Beispiel ist aus 100 Prozent Altpapier hergestellt, so dass eine denkbar umweltfreundliche Herstellung gegeben ist.

Warum eigentlich das Päckchen für Tante Trude, das Paket für Onkel Otto, Nichte Nora oder Neffe Nils mit extra neu und aufwändig hergestelltem Geschenkpapier verpacken? „Wenn man sich mal überlegt, wie viel allein als Geschenkpapier für Geburtstage oder an Weihnachten verbraucht wird, Papier, das doch meistens nach dem Auspacken weggeworfen wird? Und wenigstens hoffentlich in der Papiertonne landet? Vermutlich erreicht so ein Stapel von ausgepacktem Geschenkpapier das Jahr über schnell die Höhe des Stuttgarter Fernsehturms mit seinen 217 Metern selbst wenn das Geschenkpapier vor dem Aufstapeln sorgsam zusammengefaltet würde. Wie hoch der Turm aus Geschenkpapier jetzt tatsächlich werden würde: er muss jedenfalls reduziert werden, sagte man sich in der Kernzeitbetreuung der Uhlandschule Wannweil.

Beim Ferienprogramm wurden deshalb einige Päckchen mit alten Zeitungen -Ausgaben des Reutlinger Generalanzeigers probeweise verpackt und obendrein noch Schleifen aus Zeitungspapier fabriziert, die sich als hübsche Dekoration so richtig gut machten. „Eigentlich sind alte Zeitungen ja fast zu schade zum Wegwerfen", stellte Betreuerin Hedi Fingerhut anschließend fest. Denn das Resultat – so fanden auch die Kernzeitkinder Debora, Victoria, Tabea, Philipp und David – kann sich sehen lassen. „Hauptsache ein Geschenk ist doch liebevoll verpackt“, meint auch Hauptamtsleiter Volker Steinmaier, Vorstand des Fördervereins der Uhlandschule, der von dem Projekt „Einfälle gegen Abfälle“, von der neuen Idee zum Thema Altpapier seiner Kernzeitbetreuungsgruppe gleich begeistert war. Und allemal sei es besser Müll zu vermeiden, als zu entsorgen, wie er betont.

Von der Wegwerfgesellschaft zur Wiederverwertungsgesellschaft: Die Kernzeitbetreuung des Fördervereins wollte mit der Idee jedenfalls einen Beitrag dazu leisten. „Eine Super-Idee,“ sagt auch Heidrun Gall, Mutter der beiden Schüler David und Philipp. Künftig werden Geschenkpäckchen von ihr auch mit gelesenen Zeitungen verpackt. Sie meint: „Am besten legt man ein kleines Kärtchen noch dazu, warum man das umweltfreundliche Verpackungsmaterial gewählt hat.“

Philipp, nach den Ferien Schüler des Listgymnasiums in Reutlinger findet diesen Spruch überzeugend,: „Wir dürfen mit unserer Erde nicht so umgehen, als hätten wir eine zweite im Kofferraum.“

Sein jüngerer Bruder David hat übrigens noch eine andere Verwendungsidee für gelesene Zeitungsblätter: Er ist absoluter Spezialist in Sachen Papierfliegerbau, fabriziert ein flugtaugliches Modell nach dem anderen. Besonders überzeugt zum Beispiel seine Schwalbe, die besonders toll durch die Luft schwirrt: Ob Schwalbe oder „Düsenjet“: Im Gegensatz zu den funkgesteuerten Modellflieger sind die Flieger aus Papier mit Sicherheit umweltfreundlicher. Und leiser obendrein.

Text und Foto: Margret Rilling

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