Donnerstag, 5. Januar 2012

Vorankündigung: Zeitzeugen-Gespräch am Freitag 9. Februar 2012 mit fünf Zeitzeugen zum Thema "Nachkriegszeit in Wannweil"

Am Freitag, den 9.Dezember 2011 äußerten sich mehrere Wannweiler Zeitzeugen zum Thema "Weihnachten in schweren Zeiten."im Rahmen einer besinnlichen Stunde in der Gemeindebücherei.“ Nun sollen die Zeitzeugengespräche am 9. Februar 2012 vertieft werden unter dem bewährten Moderator Hauke Petersen. Veranstalter werden sein, der Krankenpflegeverein, die Gemeindebücherei und das Wannweiler Bildertanzteam.

Aus der Nachkriegszeit hat sich im Gemeindearchiv Wannweil besonders viel Material erhalten. Der Grund ist, daß wegen der Notzeit und der Mangelwirtschaft besonders viel niedergeschrieben wurde und Sammlungen stattfanden. Es wurden Gegenstände erfaßt, um deren Vorhandensein sich heute - 2012 - niemand Gedanken macht.

Thema :Sammlung für deutsche Kriegsgefangene in Frankreich

Unter der Signatur A 115 hat sich ein DIN A 6 großes Heftchen erhalten. Allen Belegen ist gemeinsam, das sie auf schlechtem Kriegspapier geschrieben wurden, welches in 66 Jahren inzwischen stark vergilbt ist. Am 17. 11.1945 führte der Hilfsausschuß zu Gunsten der deutschen Kriegsgefangenen in Frankreich eine Sammlung von Hilfsgütern durch, an der sich etwa 25 Wannweiler Haushalte beteiligten. Zu Gunsten der deutschen Kriegsgefangenen in Frankreich wurden folgende Gegenstände gespendet:
Aus der Quittungen der gespendeten Gegenstände: Frau M. spendet:1 Taschentuch, 1 Zahnpasta, 1 Verbandspäckchen, Herr Sch. spendet: 1 Hemd, ein Handtuch, Frau Sch. 1 Hemd, Herr H. 1 Unterhose, Frau B. 1 Handtuch,1 Taschentuch, 1Unterhemd, Frau R. ein Handtuch, Herr L. 1 Hemd, 1 Paar Handschuhe, 1 Handtuch, 2 Taschentücher, 1 Leibbinde Herr K. 1 Taschentuch Herr St. ein Paar Socken, Herr M. ein Paar Socken,1 Buch,1 Hemd, 1 Paar Unterhosen,1 Mantel, 1 Seife ,Herr H. 1 Paar Handschuhe ,Herr L. 1 Hemd, Herr M. 2 Hemden,1 Paar Socken,1 Pullover Frau Sch. 2 Handtücher, Herr W. 1 Unterhose, Frau Sch 1 Unterhose, Herr W. 2 Hemden 1 Hose Herr S. 1 Hemd, 1 paar Socken, 1 Ohrenschützer, Frau R. 1 Paar Socken, 1 Zahnpasta, Herr O. 1 Pullover, 1 Ohrenschützer, Herr L. 1 Schal, 1 Handtuch, Fußlappen, Herr K. 1 Paar Socken, 1 Handtuch

Die aufgeführten Gegenstände belegen, wie groß die Not doch gewesen sein muß. Dabei ist zu bedenken, dass es schon in den 6 Jahren Kriegszeit kaum mehr etwas zu kaufen gab. Darauf folgten die Requisitionen der französischen Besatzungsmacht ab Ende April 1945.

Botho Walldorf

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