Am letzten Wochenende war das Haus Wannweil, Charlottenstraße 19 wieder einmal offen für jedermann. Herr Degenhardt wohnt dort schon über 40 Jahre und für seine aus Hayingen stammende Frau ist die Charlottenstraße 19 auch schon seit über 30 Jahren der Lebensmittelpunkt. Bekanntlich hat Herr Degenhardt seine Jugendzeit im hohenzollerischen Sigmaringen verbracht. Der Verband Bildender Künstler und Künstlerinnen Württemberg (VBKW), der vor 100 Jahren, 1913, gegründet wurde, hat dazu ein großes Faltplakat herausgebracht. Manfred Degenhardt konnte dort auch das Foto eines seiner Werke platzieren.
Narrenschiffe in verschiedenen Versionen gab es im Atelierraum zu bewundern. Eine gusseiserne Presse konnte M. Degenhardt vor vielen Jahren beim Ausräumen der Papierfabrik zum Bruderhaus in Reutlingen erwerben. Wenn sich M. Degenhardt nicht darum gekümmert hätte, wäre diese Presse auch den Weg des alten Eisens gegangen. Frau Degenhardt legte vorgebrannte Klein-Objekte in ein gewöhnliches Feuer auf der Terrasse. Nach wenigen Minuten hatte jeder Gegenstand durch die Glut eine individuelle, unverwechselbare Patina erhalten. Gerne bringen sich die Degenhardts auch in die Städtepartnerschaft mit Mably ein.
Zahlreiche Besucher kamen auch, um die Herbststimmung in Degenhardts Kulturgarten zu genießen. Mehrere mächtige Zypressen strahlen mediterranes Flair aus. Steine, die wie römische Kapitele aussehen, aber von einem bekannten Steinhändler aus Tübingen stammen, liegen auf der Wiese, wie wenn sie schon Jahrhunderte dort überdauert hätten. Im 19. Jahrhundert konnte man in Wannweil ja in der Nähe der Echaz tatsächlich römische Hinterlassenschaften finden. M. Degenhardt macht trotz seiner 74 Jahre gerne Gartenarbeit. Möge uns daher dieser schöne Garten, an den auch ein Waldstück angrenzt, noch viele Jahre Freude bereiten.
Botho Walldorf
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