Wannweiler Geschichte(n) „Fremde Heimat Deutschland“
Zeitzeugen erzählten, wie
sie in den 1960er Jahren als „Gastarbeiter“ nach Deutschland kamen und hier
eine neue Heimat fanden“. Im Folgenden erzählt Ali Alpaslan aus
der Türkei , wie er zum Hausbesitzer in Wannweil wurde. Zwei weitere
türkische Mitbürger sollen in weiteren
Berichten zu Wort kommen.
Zu dieser bestens besuchten Veranstaltung Anfang November 2013 hatten die
Gemeindebücherei, der Krankenpflegeverein eingeladen in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis
interkulturelle Begegnung und dem Wannweiler BILDERTANZ.
Zur
Kontaktaufnahme bei den türkischen Mitbürgern trug vor allem Ladenbesitzer
Dikme aus der Dorfstraße bei. Er hat um 2005 einen Geschäftshaus-Neubau
anstelle eines giebelständigen Wohn- und Ölonomiegebäudes errichtet.
H.
Petersen erinnerte an das erste Anwerbeabkommen 1955 mit Italien, dem 1961
eines mit der Türkei folgte.
Die
„special guests“ waren 4 Gastarbeiter: eine Italienerin und drei Türken.
Alle
Interviews wurden digital aufgezeichnet und die Zeitzeugen auch fotografiert.
Das Projekt, den Heimatfilm von 1962 zu aktualisieren , wird immer noch weiter
verfolgt. Dann ist das Vorhandensein dieser digitalen Bild- und Textdateien
hilfreich.
Ali
Alpaslan
ist 1949 in der Türkei geboren. Er begann 1973 auf einer Baustelle, um Geld zum
Abschluss seiner Schulbildung zu sparen. Mit einer Ausbildung hat man es immer
leichter, meinte er. Anfangs hat er in einer Baracke gewohnt, heute sagt man
dazu „mobile Wohneinheiten“. Seit 1974 lebt er in Wannweil. Er kam zunächst in
der K´furter Straße 20 unter. Nach der Baufirma Krötz folgte ein kleines
Zwischenspiel in der Glasweberei Wannweil. Auf dem Bau wurde man eben immer
nass. Der nächste Arbeitgeber war die Firma Beka, Braun & Kemmler in Tübingen,
wo heute der Baumarkt HORNBACH steht. Ab 1988 folgten 22 Jahre Arbeit im
Himmelwerk in Tübingen. Mit 63 Jahren wurde er Rentner . Seit 1987 besitzt er
ein eigenes Haus in Wannweil. Damit war
der Entschluss gefallen, in Deutschland zu bleiben. Er hat eine Tochter und
zwei Söhne. Der Sohn ist Ingenieur. Keiner will zurück. Er ist der einzige von
seiner Familie, der nach Deutschland ging. Seine zwei Brüder und fünf
Schwestern sind dort geblieben. Aber die Mitglieder der Familie seines
Schwagers sind in ganz Europa verstreut.
In der Türkei hat sich auch Vieles geändert. Der Abstand
zwischen arm und reich wurde dort auch größer. Ali Alpaslan unterteilte in die
D-Mark-Zeit bis 2002 und die Euro-Zeit. Er hat deutsch gelernt. Zahlreiche
Türken sind auch zurückgegangen. Schließlich schilderte Ali Alpaslan noch ein
Bewerbungsgespräch aus seiner Anfangszeit in Deutschland, als er noch kein Wort
deutsch konnte. Die Fortsetzung mit den Lebensläufen zweier weiterer türkischen Interviewpartner folgt.
–Bleiben Sie dran.-
Botho
Walldorf
3 Kommentare:
Ich würde vorschlagen die korrekte englische Schreibweise, "special guests", zu verwenden.
ich habe es verbessert. Vielen Dank, lieber Harry für diesen Hinweis!
Lieber Volker, you are welcome! :)
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