Von der Petticoat &Pomade-Show am Samstag, 9.
November 2013 im Musenstall5 in Wannweil
Der Musenstall des Rundfunk-Journalisten-Ehepaares
Altenburger wurde um 2010 eingerichtet im früheren Hause von Post-Hipp Degerschlachter
Straße 5
Mit 35 Sitzplätzen, die meist ausverkauft sind, hat
sich hier Kleinkunst auf dem Lande etabliert. Als die Altenburgers das Haus
erwarben, erinnerten noch die steinernen Futtertröge und die Tränkebecken an
die frühere Landwirtschaftliche Nutzung durch den alteingesessenen Wannweiler
Johannes Hipp. Von ihm fanden die Altenburgers auf „der Bühne“ (dem Dachboden)
noch einen Leinensack mit schöner Aufschrift. Der wird heute als „Reliquie“ auf
früherer Zeit von den Altenburgers in Ehren gehalten. Der Zuspruch zum Kleinkunst-Konzept
der Altenburgers ist so groß, dass sie bis Oktober 2014 mit Veranstaltungen
ausgebucht sind.
Durch den Musenstall wurde auch bekannt, welche
künstlerischen Talente in Wannweil leben. Denn der Mitveranstalter Oliver
Dobisch alias Buddy Olly wohnt in der Wannweiler Wilhelmstraße 4. Zusammen mit
seiner Partnerin Moni Francis erweckte Buddy Olly die schönsten deutschen
Schlagerperlen der 1950er und 1960er Jahre wieder zum Leben. Dazwischen wurden
Anekdoten aus den 1950er erzählt, beispielsweise dass es seit 1950 wieder
Persil gab. Die beiden gaben zum Besten, dass in den 1950ern in Wannweil nichts
los gewesen sei. Dafür bekamen sie stürmischen Beifall im vollbesetzten Musenstall.
Das entspricht nicht ganz der Wahrheit. Die Spinnerei lief auf Hochtouren und
bescherte dem damaligen Bürgermeister Willi Obermüller hohe Einnahmen. Die
Uhlandschule bekam 1956 eines der ersten Lehrschwimmbecken im Kreis. Allerdings
waren wir im Musenstall ja auch nicht auf einer historischen Veranstaltung, wo man
es mit den Daten genauer nimmt. In der Pause konnte man auf dem von Kerzen
erleuchteten Weg zwischen Musenstall und
Degerschlachter Straße flanieren. Requisiten aus den 1950er Jahren wie Koffer,
Radio, Blumenständer Nachttischlampen und Sessel im originalen Design
bereicherten das Bühnenbild.
Bei dieser gelungenen Veranstaltung konnte Herr
Altenburger zahlreiche neue Gesichter begrüßen, die zum ersten Mal den Weg in
den Musenstall gefunden hatten. Es lohnt sich tatsächlich, die ortsnah
angebotene Kleinkunst zu genießen.
Botho Walldorf
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