Freitag, 22. November 2013

Petticoat &Pomade-Show im Musenstall5



Von der Petticoat &Pomade-Show am Samstag, 9. November 2013 im Musenstall5 in Wannweil 



Der Musenstall des Rundfunk-Journalisten-Ehepaares Altenburger wurde um 2010 eingerichtet im früheren Hause von Post-Hipp Degerschlachter Straße 5 
Mit 35 Sitzplätzen, die meist ausverkauft sind, hat sich hier Kleinkunst auf dem Lande etabliert. Als die Altenburgers das Haus erwarben, erinnerten noch die steinernen Futtertröge und die Tränkebecken an die frühere Landwirtschaftliche Nutzung durch den alteingesessenen Wannweiler Johannes Hipp. Von ihm fanden die Altenburgers auf „der Bühne“ (dem Dachboden) noch einen Leinensack mit schöner Aufschrift. Der wird heute als „Reliquie“ auf früherer Zeit von den Altenburgers in Ehren gehalten. Der Zuspruch zum Kleinkunst-Konzept der Altenburgers ist so groß, dass sie bis Oktober 2014 mit Veranstaltungen ausgebucht sind.

Durch den Musenstall wurde auch bekannt, welche künstlerischen Talente in Wannweil leben. Denn der Mitveranstalter Oliver Dobisch alias Buddy Olly wohnt in der Wannweiler Wilhelmstraße 4. Zusammen mit seiner Partnerin Moni Francis erweckte Buddy Olly die schönsten deutschen Schlagerperlen der 1950er und 1960er Jahre wieder zum Leben. Dazwischen wurden Anekdoten aus den 1950er erzählt, beispielsweise dass es seit 1950 wieder Persil gab. Die beiden gaben zum Besten, dass in den 1950ern in Wannweil nichts los gewesen sei. Dafür bekamen sie stürmischen Beifall im vollbesetzten Musenstall. Das entspricht nicht ganz der Wahrheit. Die Spinnerei lief auf Hochtouren und bescherte dem damaligen Bürgermeister Willi Obermüller hohe Einnahmen. Die Uhlandschule bekam 1956 eines der ersten Lehrschwimmbecken im Kreis. Allerdings waren wir im Musenstall ja auch nicht auf einer historischen Veranstaltung, wo man es mit den Daten genauer nimmt. In der Pause konnte man auf dem von Kerzen erleuchteten Weg zwischen Musenstall  und Degerschlachter Straße flanieren. Requisiten aus den 1950er Jahren wie Koffer, Radio, Blumenständer Nachttischlampen und Sessel im originalen Design bereicherten das Bühnenbild.

Bei dieser gelungenen Veranstaltung konnte Herr Altenburger zahlreiche neue Gesichter begrüßen, die zum ersten Mal den Weg in den Musenstall gefunden hatten. Es lohnt sich tatsächlich, die ortsnah angebotene Kleinkunst zu genießen.

Botho Walldorf

1 Kommentar:

Harry Pasiak hat gesagt…
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